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Betriebsrat Betriebsrat: Opel-Unabhängigkeit ist Vorbedingung für Verhandlung

05.11.2009, 17:47

Rüsselsheim/dpa. - Der Opel-Betriebsrat will nur unter striktenVorbedingungen in Verhandlungen mit General Motors (GM) über dieSanierung des deutschen Autobauers eintreten. «Die Adam Opel GmbHmuss in eine deutsche Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Wirwollen kein Anhängsel sein, das von Detroit aus durchregiert wird»,sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz am Donnerstag vor knapp10 000 Beschäftigten. Der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte Franz:«Das ist die Vorbedingung für Verhandlungen. Es kostet GM nichts. Eswäre eine Geste der Achtung, uns mehr Verantwortung zu geben.»

Die Adam Opel GmbH solle einen eigenen Vorstand und einen starkenAufsichtsrat und damit mehr Mitbestimmungsrechte für die Belegschafthaben. An die Börse solle das Unternehmen aber nicht. Allerdingsmüsse künftig in Deutschland über Modelle, Motoren und Getriebeentschieden werden dürfen. «Denn GM will uns gesundschrumpfen undProdukte wie Cabriolets streichen. Es wäre aber absolut schädlich,diese Nische nicht zu besetzen.»

Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter werfen den GM-Managernseit längerem vor, Opel durch Arroganz gegenüber den Interesseneuropäischer Kunden und eine falsche Modellpolitik in die Krisegeführt zu haben.

Der US-Konzern hatte der Belegschaft offen mit Insolvenz gedroht,sollten die Betriebsräte nicht zu Zugeständnissen bereit sein. Franzbetonte dennoch, dass die Mitarbeiter für GM anders als für denösterreichisch-kanadischen Zulieferer Magna keine Opfer bringenwollen: «Für das GM-Konzept vom Mai gibt es keinen CentMitarbeiterbeiträge.» Mit Magna hatten sich die Arbeitnehmer aufeinen jährlichen Gehaltsverzicht von 265 Millionen Euro geeinigt. DieSorge, GM könne Opel in die Insolvenz treiben, hat Franz derzeitohnehin nicht: «Warum sollte GM seine Kronjuwele, die so schönglitzert, mit den Füßen zertreten?»