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Bestechung Bestechung: Korruptionsaffäre bei Ford zieht immer größere Kreise

30.03.2012, 11:18
«Ford»-Logo beim Genfer Autosalon. Die Betrugs- und Korruptionsaffäre beim Autokonzern Ford weitet sich offenbar aus. (FOTO: DAPD)
«Ford»-Logo beim Genfer Autosalon. Die Betrugs- und Korruptionsaffäre beim Autokonzern Ford weitet sich offenbar aus. (FOTO: DAPD) dapd

Köln/dpa. - Die Betrugs- und Korruptionsaffäre beimAutokonzern Ford nimmt immer größere Ausmaße an. Inzwischen werdegegen rund 100 Beschuldigte wegen Verdachts der Bestechung, derBestechlichkeit, des Betruges oder der Untreue ermittelt, sagte derKölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Freitag derNachrichtenagentur dapd. Der Schaden für Ford summiere sich denbisherigen Ermittlungen zufolge auf einen ein- bis zweistelligenMillionenbetrag. Bremer bestätigte damit einen Bericht desNachrichtenmagazins «Focus».

Laut Staatsanwaltschaft richten sich die Ermittlungen gegenFord-Mitarbeiter sowie Zuliefer- und Handwerksfirmen. Es seienBeweismittel in «enormem Umfang» sichergestellt worden, die nochausgewertet würden. Dadurch steige auch die Zahl der Beschuldigten.Ein Ende der Ermittlungen sei noch nicht absehbar, sagte Bremer.

Nach «Focus»-Informationen soll etwa der Chef einerIndustriemontage-Firma eine Schmiergeldliste namens «Fremdarbeiter»mit bis zu 40 offenbar korrupten Ford-Mitarbeitern aus diversenAbteilungen geführt haben. Der Unternehmer legte dem Bericht zufolgeinzwischen ein Geständnis ab. Unter anderem soll der Firmenchefzwischen 2003 und 2010 leitende Angestellte aus demFord-Gruppenstab, die für den Bau und die Modernisierung vonProduktionshallen in allen europäischen Autowerken zuständig waren,mit mindestens 1,2 Millionen Euro in bar geschmiert haben.

Das Netzwerk reichte aber wohl bis in die Werkshallen undErsatzteillager. Offenbar bezahlte die Ford AG jahrzehntelangErsatzteile, die nie geliefert wurden. Verschleiert wurde die Maschedurch falsche Lieferscheine. Den Gewinn teilten sich dieZulieferfirmen demnach mit den bestechlichen Ford-Verantwortlichen.

Bremer sagte, Ford arbeite bei der Aufklärung der Vorfälle engmit der Staatsanwaltschaft zusammen und unterstütze die Behörden miteigenen Ermittlungen.