Bergbau Bergbau: Sanierung von Uran-Altlasten macht Fortschritte

Chemnitz/dpa. - Bei der Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus zu DDR-Zeiten in Sachsen und Thüringen hat die Wismut GmbH in diesem Jahr ihre Aufgaben ohne Abstriche erfüllt. Dafür standen etwa 227 Millionen Euro bereit, sagte Sprecher Frank Wolf in Chemnitz. 2004 könne die Wismut auf rund 220 Millionen Euro zurückgreifen. Von den 6,2 Milliarden Euro, die der Bund insgesamt für die Sanierung bereitstellt, wurden bisher 4,1 Milliarden Euro verbraucht.
Das ganze Ausmaß der von der Uranerzförderung verursachten Umweltzerstörung war erst nach der Wende in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Die DDR galt als drittgrößter Uranproduzenten der Welt, das Uranerz wurde vor allem für die Atomwaffenproduktion der damaligen Sowjetunion gewonnen. Riesige Abraumhalden und radioaktive Schlammteiche gehörten zum Erbe, das die bundeseigene Sanierungsgesellschaft Wismut GmbH 1991 übernahm.
Nach Wolfs Angaben konzentrierten sich die Arbeiten in den vergangenen zwölf Monaten auf die Sanierung von Halden und Schlammteichen in Seelingstädt (Thüringen) und Crossen (Sachsen). Zudem wurden in Aue und Königstein ehemalige Uranschächte weiter geflutet. Schwerpunkt war die Verfüllung des Tagebaurestloches Lichtenberg in Thüringen, in das etwa 95 Millionen Kubikmeter Material umliegender Halden gekippt wurden. 2010 sollen dort die Sanierungsarbeiten beendet sein.
Im Oktober begann die systematische Sanierung der so genannten Wismut-Altstandorte, sagte Wolf. Für die Arbeiten an diesen bereits vor 1962 aufgegebenen Standorte des Uranerzbergbaus stellen Bund und Land Sachsen bis 2012 rund 78 Millionen Euro bereit. Nach der Wende waren zunächst nur jene Gebiete saniert worden, die auch noch nach 1962 von der Wismut genutzt wurden.