Bergbau Bergbau: «Die Böschungen sind gesichert»

Dresden/dpa. - «Die Böschungen sind nachwissenschaftlichen Erkenntnissen gesichert», sagte der Sprecher des Sächsischen Oberbergamtes, Peter Horler, am Montag in Freiberg. Der Präsident des Brandenburger Landesbergamtes, Klaus Freytag, schloss für die Lausitz ebenfalls Gefährdungslagen wie in Nachterstedt aus. «Ich sehe im Moment keinen Handlungsbedarf», sagte der Leiter desthüringischen Landesbergamtes, Hartmut Kießling.
Im rheinischen Braunkohlengebiet machen nach Angaben von Geologen«massive Sicherheitsvorkehrungen» einen Erdrutsch wie in Sachsen-Anhalt nahezu unmöglich. Um ein Erdrutschrisiko auszuschließen,rechne man bei der Gestaltung der Seeböschungen aber «gewaltigeSicherheiten» und zusätzliche Sicherheitszonen ein, sagte LudgerKrahn vom Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen in Krefeld. Erbezeichnete die Böschungen bei der Flutung von Tagebau-Restlöchernals «neuralgischen Punkt». Sie müssten bestimmte Neigungen haben.Zudem dürfe keine Siedlung direkt an den Seerändern gebaut werden.
Noch unsanierte Böschungen wie teilweise in der Lausitz sollenweiterhin nicht betreten werden, sagte Horler. In den stillgelegtenBraunkohlegruben der Lausitz und Mitteldeutschlands sind lautBergbausanierungsträger LMBV bisher etwa 80 Prozent deraufgeschütteten Böschungen verdichtet und damit gesichert worden.
Probleme könnten eher durch sogenannten Altbergbau entstehen,sagte Horler. «Sowohl im Lausitzer als auch im mitteldeutschen Revierwurde Mitte des 19. Jahrhunderts Braunkohle im Tiefbau gefördert.»Damals seien entstandene Hohlräume und Stollen nicht kartiert worden.«Davon und vom Anstieg des Grundwasserspiegels geht ein Restrisikoaus», fügte Horler an. Generell sei das Gefahrenpotenzial bei altenGruben im Erzgebirge aber deutlich höher als in Braunkohletagebauen.Auch in Thüringen ist die Aktenlage nicht vollständig. Insgesamtseien dort mehr als 3000 Altbergbau-Hinterlassenschaften bekannt,doch würden immer wieder neue Hohlräume entdeckt, sagte Kießling.