Bekleidung Bekleidung: bruno banani nach 10 Jahren Kultlabel für Wäsche
Chemnitz/dpa. - Die Geschichte der Marke bruno banani fing 1993 mit einer Baumwoll-Unterhose in Ripp-Optik an. Drei Jahre später sah sich das Unternehmen bereits als Marktführer bei Designerunterwäsche. bruno banani, das klinge «italienisch, international und verheißungsvoll», sagt Geschäftsführer Wolfgang Jassner. Was viele der Käufer nicht wissen - die international klingende Marke stammt aus dem sächsischen Chemnitz und dahinter steht ein Ost-West-Managerduo.
Der 62-Jährige Jassner, der zuvor 20 Jahre lang Geschäftsführer in größeren Textilunternehmen war, gründete die bruno banani underwear GmbH zusammen mit Klaus Jungnickel, zu der Zeit Geschäftsführer der in Auflösung befindlichen Textilfabrik VEB Tricotex. Sie übernahmen von Tricotex zunächst zwölf Mitarbeiter. «Inzwischen sind wir 105 und arbeiten seit 1999 in einem Neubau direkt in der Stadt», sagt Jassner. Ein Verbleib am Standort sei aber auch von einer moderaten Tarifpolitik abhängig.
banani stieß in Deutschland in die Marktlücke zwischen funktionaler Unterwäsche und teuren Designerstücken von Marken wie Calvin Klein. Vier Jahre nach der Gründung stieg das sächsische Unternehmen ins Lizenzgeschäft ein. Heute prangt der Schriftzug «bruno banani» auch an Bademoden, Brillen, Uhren oder Socken. Dann brachte die Einführung einer eigenen Duftserie das Unternehmen weiter nach vorn. Und künftig sollen auch Taschen bruno banani in die Welt tragen. «Wir exportieren zur Zeit in 20 Länder Europas sowie nach Australien, Hongkong, Südkorea oder Südafrika und das Geschäft läuft», sagt Jassner. «Uns liegt daran, die Marke weiter zu internationalisieren.» Zielmarkt sind auch die USA.
In diesem Jahr peilt das Unternehmen nach Angaben des Geschäftsführers einen Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro an (2002: 35 Mio Euro). Der Export war mit zehn Prozent beteiligt. Der Gewinn sei stabil und es werde weiter in neueste Maschinen und in die Entwicklung der Wäschekollektion investiert.
Neben dem auffälligen Design waren es auch ausgefallene Werbeevents, mit denen banani auf sich aufmerksam machte: Dem Wäschetest in der russischen Weltraumstation «Mir» Ende der 90er Jahre folgte 2001 ein «Drucktest» einer Unterhose in 4800 Meter Tiefe im Bermudadreieck. Im September vergangenen Jahres wurde dann im Forschungszentrum Jülich (Nordrhein-Westfalen) eine Short in winzigste Teile zerlegt und in einem so genannten Kompaktzyklotron beschleunigt.