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Bayer Bitterfeld Bayer Bitterfeld: Tabletten für ganz Europa

Von Christine Krüger 29.03.2004, 17:15
In der Bayer Bitterfeld GmbH ist die Prozesstechnologin Karin Mühlfriedel mit der Überwachung der Tablettenproduktion beschäftigt. Der Betrieb produziert unter anderem das Schmerzmittel Aspirin. Bayer hat nunmehr in Bitterfeld 756 Mitarbeiter. (Archivfoto: dpa)
In der Bayer Bitterfeld GmbH ist die Prozesstechnologin Karin Mühlfriedel mit der Überwachung der Tablettenproduktion beschäftigt. Der Betrieb produziert unter anderem das Schmerzmittel Aspirin. Bayer hat nunmehr in Bitterfeld 756 Mitarbeiter. (Archivfoto: dpa) dpa

Bitterfeld/MZ. - "Glück auf", sagte Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU), als er gerstern gemeinsam mit dem Bayer-Vorstandschef Werner Wenning den symbolischen roten Knopf drückte. Langsam wurde anschließend die Bahn einer riesigen Zellulose-Rolle in die Mühle gezogen, wo das Material zerkleinert wird, um nach einigen Verarbeitungsstufen schließlich als wichtiges Pulver in der Bauindustrie zu landen. Die neue Anlage zur Herstellung des Bauhilfsstoffs Methylcellulose und ein Technologiezentrum am Medikamenten-Betrieb wurden am Montag bei der Bayer Bitterfeld GmbH für die Produktion frei gegeben.

Damit erhöhte das Unternehmen an seinem seit 1992 wachsenden ostdeutschen Standort die Investitionen um 130 Millionen auf 630Millionen Euro. Die Anzahl der Arbeitsplätze stieg von 652 auf jetzt 756. Die zweite und vorerst letzte Ausbaustufe bei Bayer Bitterfeld ist damit abgeschlossen. Mit dem Technologiezentrum wird die Produktion der freien Medikamente in Bitterfeld für ganz Europa konzentriert. "Wir sind hier in der Lage, Produkte zu modifizieren und weiter zu entwickeln", erklärte Umberto Filippi, Leiter der Consumer Care Europa des Bayer-Gesundheitskonzerns. Es biete zudem die Voraussetzungen, kleine Chargen für Studien und Zulassungen herzustellen sowie neue Produkte direkt in den Markt einzuführen. Es sei die ideale Ergänzung zum großen Tabletten-Betrieb, so Filippi. Übrigens ist dieser Tage die zwanzigmilliardste Tablette "made in Bitterfeld" versandt worden.

Einen erheblichen Produktionszuwachs erwartet sich das Unternehmen auch von der neuen Methylcellulose-Anlage. Die Jahresproduktion wird sich von bisher 6500Tonnen auf 17000 Tonnen erhöhen. Kunden sind die Bauindustrie sowie Hersteller von Farben und Lacken. Vor genau zehn Jahren hat dieser Betrieb als erstes Bayer-Unternehmen die Produktion in Bitterfeld begonnen. "Wir waren Innovator und Schrittmacher für die neue Chemie in Bitterfeld", erklärte Dieter Herzog, Vorstand der Bayer-Tochter Wolff Walsrode AG.

Und die hat sich laut Böhmer stark entwickelt. "Wir sind bundesweit dabei, hier ein bisschen mitreden zu können", so der Regierungschef. Das Land habe den festen Willen, Investoren beste Bedingungen zu schaffen.

Aspirin-Verpackungsanlage bei Bayer Bitterfeld (Foto: dpa)
Aspirin-Verpackungsanlage bei Bayer Bitterfeld (Foto: dpa)
dpa