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Bauprojekt am Airport Leipzig/Halle Bauprojekt am Airport Leipzig/Halle: Neue Halle soll den Lärm schlucken

Von Gunther Immenhoff 11.06.2007, 17:02

Schkeuditz/MZ. - Eine ähnliche Hallesteht auf dem Flughafen Hamburg, wo die Lufthansaihre Wartungsbasis unterhält. Triebwerks-Testläufegehörten zum Standard-Wartungsprogramm, sagteFlughafen-Chef Eric Malitzke. Der Airportstelle die Halle als Dienstleister für seineKunden bereit, die damit diese auch in denNachtstunden Triebwerks-Checks absolvierenkönnten.

"Die Triebwerkswartung gehört an jedem Flughafen zum Tagesgeschäft", erklärt Eric Malitzke, Geschäftsführer des Flughafens Leipzig / Halle. Nach jeweils 600 Betriebsstunden seien im Rahmen eines Checks umfassende Test bis hin zur Simulation von Startvorgängen vorgeschrieben. Wie an den meisten deutschen Airports wurden sie bislang unter freiem Himmel absolviert.

Mit dem Anstieg des Verkehrs insbesondere durch den Start des DHL-Frachtdrehkreuzes am Airport im kommenden Jahr rechnet er mit einem Anstieg solcher Probeläufe. "Damit wir die vorgeschriebenen Schall-Grenzwerte einhalten und Probeläufe auch in den Nachtstunden möglich sind, bauen wir die neue Lärmschutzhalle", erklärt Malitzke, die eine spezielle schalldämpfende Konstruktion erhalte. Die Halle wird im westlichen Flughafen-Teil errichtet. Rund 100 Bauleute sind bereits bei der Arbeit, haben die Betonplatte, auf der der 76 Meter lange, 90 Meter breite und 22 Meter hohe Bau stehen soll, bereits gegossen.

Der Neubau biete Platz für die größten Flugzeuge der Welt, wie die AN 124-100 oder den A380, erklärt der Flughafen-Chef. Zumindest die AN 124-100 ist regelmäßig Gast in Mitteldeutschland. Seit Januar betreibt die Ruslan Salis in Leipzig / Halle die einzige westeuropäische Wartungsbasis für diesen Typ. Unterdessen wartet der Flughafen auf andere "große Vögel" vergeblich. Malitzke bestätige das Ausbleiben der Frachtflüge der Gesellschaften Jade und Tesis mit ihren Boeing 747 aus China (die MZ berichtete). "Die Frachtlinien verknappen derzeit die Kapazitäten aus Südostasien, um die Preise zu stabilisieren", nannte Malitzke einen möglichen Grund.

Dennoch verzeichnete der Airport beim Passagier- und Frachtaufkommen weiteren Zuwachs. Bis Ende Mai wurde 946 030 Fluggäste abgefertigt, 33 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 50 Prozent des Wachstums entfielen auf Transit-Reisende, das sind vor allem US-Soldaten, die seit Ende vergangenen Jahres mit zivilen Chartermaschinen (World Airways und North American) auf dem Weg aus Afghanistan und dem Irak in die USA in Leipzig / Halle zu einem Versorgungsstopp zwischenlanden. Auch bei Fracht legte der Flughafen vor allem durch eine Steigerung der DHL-Flüge zu. In den ersten fünf Monaten wurden 22 970 Tonnen umgeschlagen (plus 206 Prozent).

Malitzke ging davon aus, dass sich im laufenden Jahr bundesweit das Wachstum bei den Passagierzahlen "abkühlen" wird. Weil immer weniger Urlauber pauschal buchten, kauften die Reiseveranstalter bei den Airlines immer weniger Kontingente für Flugzeuge. Hinzu kommt, dass im Falle eines Nachflugverbotes für Passagierflüge, das derzeit im Zusammenhang mit einem Planergänzungsverfahren für den Flughafen droht, die US-Transitflüge bald Geschichte sein könnten. Malitzke: "Der Transit entfällt, wenn Landungen nicht mehr 24 Stunden am Tag möglich sind." Der Planergänzungsbeschluss durch das Regierungspräsidium Leipzig wird bis Ende Juni erwartet.