Bau-Arbeitgeber Bau-Arbeitgeber: Für einen einheitlichen Mindestlohn
Magdeburg/MZ. - Damit sollen Preisdumping eingedämmt, Kontrollen erleichtert und Wettbewerbsverzerrungen verhindert werden. Derzeit gelten in der Baubranche für viele Berufe unterschiedliche Tarife. So liegt der Mindestlohn in Ostdeutschland für Berufe im Bauhauptgewerbe nach Angaben von Henke für Hilfsarbeiter bei 8,95 Euro pro Stunde. Der Tarif-Lohn für Tischler beträgt 5,63 Euro, der für Garten- und Landschaftsbauer 8,13 Euro, der Mindestlohn für Elektromonteure 7,70 Euro. Allerdings würden so bezahlte Kräfte auch höherwertige Arbeiten ausführen, was zu Wettbewerbsverzerrung und Preisverfall führe, kritisierte Henke.
Nach Berechnungen der Arbeitgeber würde selbst die Einführung des Mindestlohns West von 10,36 Euro im Osten Vorteile bringen. Denn alle würden zum selben Preis arbeiten, erklärt Henke. Nach seinen Worten bestehen in diesem Jahr gute Chance darüber mit der Baugewerkschaft zu reden, da diese auf Lohnforderungen verzichte und vor allem über Beschäftigungssicherung verhandeln wolle.
Scharfe Kritik übte Henke, der seit Jahresbeginn sowohl den Verband der Bauindustrie als auch den des Baugewerbes führt, an so genannten Ich-AG. Die meisten der 2003 im Land gegründeten 3 460 Ich-AG seien in der Baubranche entstanden. Doch oftmals würden damit Menschen in die Selbstständigkeit gelockt, die darauf nicht vorbereitet seien, unzureichende betriebswirtschaftliche Kenntnisse und ungenügende Fertigkeiten besäßen. Die Folge seien Preisdumping und Pfusch am Bau, so der 39-Jährige. 2004 erwartet die Bauwirtschaft keine weiteren Einbrüche bei Umsatz und Beschäftigung. "Wir rechnen mit Stagnation", sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes der Bauindustrie, Manfred Mahrholz. 2003 habe der Rückgang des Umsatzes 3,8 Prozent betragen.2000 und 2001 seien noch zweistellige Senkungsraten verzeichnet worden.