Barclays hakt Krise mit neuem Milliardengewinn ab
London/dpa. - London - Die zweitgrößte britische Bank Barclays hat die Krise mit einem Milliardengewinn für sich abgehakt. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen den Nettogewinn auf 10,3 Milliarden Pfund (rund 11,8 Mrd Euro) fast verdoppeln - im Vorjahr lag er noch bei 5,3 Milliarden Pfund.
Gleichzeitig teilte das Unternehmen am Dienstag in London mit, dass Chef John Varley und Präsident Bob Diamond das zweite Jahr in Folge ihren Bonus abgelehnt hätten. Dies sei eine Reaktion auf «die Sorge» der Öffentlichkeit über die Bezahlung von Bankern.
Barclays musste im Gegensatz zu den Konkurrenten Royal Bank of Scotland und der Lloyds Banking Group in der Finanzkrise nicht vom Staat gerettet werden. Die Bank schrieb in der Krise auch nie rote Zahlen. Zu dem hohen Gewinn hatten das Investmentbanking und zum großen Teil auch der Verkauf der Tochter Barclays Global Investors beigetragen.
«Das Schlimmste der Finanzkrise liegt hinter uns. Wir sind gut ins laufende Jahr gestartet», erklärte die Bank. «Wir gehen davon aus, dass Abschreibungen auf Anlagebestände im laufenden Jahr leicht sinken werden.»
Barclays ist damit bisher die Bank mit dem höchsten Gewinn in Europa im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: Die spanische Großbank Santander verdiente 2009 knapp neun Milliarden Euro, während die Deutsche Bank auf fünf Milliarden Euro kam. Bei der größten britischen Bank HSBC rechnen die Experten mit einem geringeren Gewinn als bei Barclays. (dpa)