Banken Banken: Ost-Sparkassen können von der Krise nicht profitieren
Schwerin/dpa. - Die Bankenkrise hat den ostdeutschenSparkassen keinen Kundenzuwachs beschert. Nur anfangs seien vermehrtMenschen in die Filialen gekommen, weil sie nach sicheren Anlagengesucht hätten, sagte der Geschäftsführende Präsident desOstdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Claus Friedrich Holtmann, ineinem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Seit derGarantie der Einlagen durch die Bundesregierung orientierten sich dieKunden wieder verstärkt am Zinssatz. «Wir können unseren Kunden nurempfehlen, bei den Erträgen immer zu berücksichtigen, dass je höherder Ertrag ist, meistens auch das Risiko steigt», erklärte Holtmann.
Nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers seien die Sparkassendeutschlandweit sehr verantwortungsvoll mit Schadensersatzforderungenihrer Kunden umgegangen. Holtmann nannte als positives Beispiel dieHamburger Sparkasse, die sich um Schadensregulierung bemühe. Gegendie OSV-Institute laufe in dieser Sache kein Prozess. Eine Reihe vonKunden - allerdings kaum im Osten Deutschlands - verkenne aber, dasssie selbst Lehman-Papiere haben wollten. Bei den ostdeutschenSparkassen hätten sie dann immer unterschreiben müssen, dass sie sichdes Risikos der Anlage bewusst seien. «Und wir haben auch nichtgerade einer Oma so etwas verkauft», sagte Holtmann.
Die schwierige Lage mehrerer Landesbanken, an denen die Sparkassenbeteiligt sind, erklärte der Verbandspräsident damit, dass sie sichwie Großbanken am Kapitalmarkt verhalten hätten und dort «besonderskalt erwischt» worden seien. Allerdings seien nicht alle Landesbankengefährdet. Die Nord LB, an der die ostdeutschen Sparkassen beteiligtseien, stehe gut da. Gruppenintern müssten die Sparkassen zwar Mittelaufbringen, um die in Schieflage geratenen Landesbanken zu stützen.«Aber das Geld ist vorhanden, das heißt, im Kundengeschäft hat dasfür die Sparkasse keine Auswirkungen», versicherte Holtmann.
Die Geldinstitute des OSV in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,Sachsen und Sachsen-Anhalt haben zusammen rund 24 000 Mitarbeiter in1600 Geschäftsstellen, die Bilanzsumme beträgt rund 100 MilliardenEuro.