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Banken melden weltweit mehr Verdachtsfälle auf Geldwäsche

08.07.2007, 13:36

Berlin/dpa. - Weltweit müssen sich Banken künftig verstärkt mit dem Thema Geldwäsche befassen. Das geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage der Deutschen Treuhand-Gesellschaft KPMG in Berlin hervor.

Demnach haben 72 Prozent der Institute in den vergangenen drei Jahren mehr Verdachtsanzeigen auf Geldwäsche- Aktivitäten gemeldet. Bei 42 Prozent der Bank ist die Zahl der Verdachtsfälle sogar erheblich gestiegen. Laut Expertenschätzungen würden weltweit jedes Jahr über eine Billion US-Dollar durch Drogendealer, Waffenhändler und andere Kriminelle gewaschen.

Auch die Ausgaben der Banken für Maßnahmen zur Geldwäsche- Bekämpfung sind seit 2004 im Schnitt um 58 Prozent gewachsen. Investiert wird demnach vor allem in die Überwachung des Zahlungsverkehrs und in Mitarbeiterschulungen. In den kommenden drei Jahren werden sich die Ausgaben dafür noch einmal um 34 Prozent erhöhen. Dabei sieht sich nicht einmal jede vierte Bank in der Lage, Transaktionen und Konten eines einzelnen Kunden über Ländergrenzen hinweg zu überwachen.

Um die Nutzung des Finanzsystems für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern, soll den Angaben zufolge bis Dezember dieses Jahres die dritte EU-Geldwäsche-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt werden. Die KPMG befragte insgesamt 224 Banken in 55 Ländern.