Bahn Bahn: Ausbesserungswerk Zwickau droht Schließung
Zwickau/dpa. - Zum 1. November diesen Jahres müssen 263 Mitarbeiter das von Schließung bedrohte Bahnausbesserungswerk Zwickau verlassen. Weitere 80 Bahnwerker sollen zum 1. Januar aus dem Betrieb ausscheiden, teilte das regionale Bündnis zum Erhalt des Werkes am Freitag mit. Das Ausscheiden der 80 Mitarbeiter Anfang kommenden Jahres müsse unbedingt verhindert werden, sagte Sabine Zimmermann, Regionsvorsitzende des DGB Vogtland-Zwickau.
Vertreter des sächsischen SPD wollen am Sonntag am Rande eines außerordentlichen SPD-Bundesparteitags in Berlin den neuen Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe mit den Problemen der vom Aus bedrohten Bahnwerke in Delitzsch, Chemnitz und Zwickau konfrontieren und um Hilfe bitten, hieß es. Für das Zwickauer Bahnwerk zur Güterwagenreparatur konnte trotz mehrerer Interessenten noch kein Investor gefunden werden, der den Betrieb übernimmt.
Die zum November freigesetzten Arbeitnehmer können entweder in die DB Vermittlung oder in eine Transfergesellschaft wechseln. Während die DB Vermittlung nach einem geeigneten Arbeitsplatz im Bahnkonzern sucht, vermittelt die Transfergesellschaft in Zusammenarbeit mit den Arbeitsämtern die freigesetzten Mitarbeiter extern. Die Gewerkschaft rät den Bahnwerkern nach eigenen Angaben zur Nutzung einer der beiden Möglichkeiten, da alternativ Arbeitslosigkeit drohe.
Zwickaus Oberbürgermeister Dietmar Vettermann zweifelt an der Ernsthaftigkeit von Seiten der Bahn bei der Investorensuche. «Das Werk wird ausgehöhlt und die Facharbeiter sollen mit der Aufträgen von Zwickau nach Paderborn wechseln», sagte Vettermann. An einer leeren Werkshalle ohne Fachleute habe jedoch kein Investor ein Interesse, sagte der Oberbürgermeister.
Die Deutsche Bahn AG verweist auf Anfrage auf die Umsetzung des Vorstandsbeschlusses vom Sommer 2001, wonach der Standort Zwickau bis Ende 2003 geschlossen oder verkauft werden soll. Dazu gehöre auch die planmäßige Verringerung der Beschäftigtenzahlen, sagte Bahnsprecherin Kerstin Eckstein. Gespräche mit Investoren liefen weiter.