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Automarke Automarke: VW weist Bericht über drohendes Aus für Seat zurück

16.09.2005, 12:07

Wolfsburg/Barcelona/dpa. - Der Volkswagen-Konzern hat einenBericht über ein drohendes Aus der spanischen Tochter Seatzurückgewiesen. «Es gibt weder Pläne für einen Verkauf der Marke noch für eine mögliche Werksschließung», sagte ein Seat-Sprecher amFreitag in Barcelona. Ebenso äußerte sich ein Sprecher des VW-Konzerns in Wolfsburg. «Ein Aus ist kein Thema.»

Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtete am Freitag vorab,Seat müsse bis Mitte 2006 Absatz und Ertrag deutlich steigern undbeweisen, dass die Marke genügend Finanzmittel erwirtschafte, umweitere Investitionen in neue Modelle zu rechtfertigen. Gelinge Seatdies nicht, könne der VW-Konzern die Seat-Fabrik in Martorell für dieFertigung von Modellen anderer Konzernmarken nutzen. Die Marke Seatkönne dann beispielsweise chinesischen Autoherstellern, die auf deneuropäischen Markt drängen, zum Kauf angeboten werden.

Der Seat-Sprecher bezeichnete den Bericht als «pure Spekulation».Richtig sei, dass sich die Marke Seat in einemUmstrukturierungsprozess befinde, aus dem sie saniert hervorgehenwolle. Um den Umbau zu bewältigen, brauche das spanische Unternehmenjedoch Zeit. Seat habe derzeit mit einem schwierigen Markt zukämpfen. Das Unternehmen führe daher seit geraumer Zeit mit denArbeitnehmervertretern Gespräche, um die Produktion derMarktsituation anzupassen. Seat will dabei eine Kürzung bei denArbeitszeiten und eine Lohnsenkung erreichen.

Der VW-Konzernsprecher sagte, Seat müsse wie alle anderen Markendie vom Konzern vorgegebenen Renditeziele erreichen. Dazu bedürfe eseiner «Neuausrichtung». Dazu gehörten etwa neue Modelle,Marketingmaßnahmen und ein Imagewandel.

Der «Spiegel» hatte berichtet, die zur Audi-Gruppe gehörendeMarke schreibe internen Zahlen zufolge trotz der neuen Modelle Alteaund Leon weiter Verluste. Der Seat-Sprecher wollte sich zum Ergebnisnicht äußern. «Es ist aber noch viel zu früh, über den Alteazu spekulieren. Das Fahrzeug ist gerade auf dem Markt.»

Seat mit rund 16 000 Beschäftigten ist bereits seit längerem einSorgenkind im VW-Konzern. 2004 waren die weltweiten Verkäufe derMarke um fast vier Prozent auf 442 000 Fahrzeuge zurückgegangen. Diespanische Presse hatte in den vergangenen Wochen berichtet, dass auchfür 2005 ein weiterer Rückgang zu erwarten sei - vor allem auf denMärkten in Europa.