1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Autobranche: Autobranche: Siemens und VW starten gemeinsame Firma in Sachsen

Autobranche Autobranche: Siemens und VW starten gemeinsame Firma in Sachsen

22.11.2004, 19:34
In der Volkswagen Mechatronik GmbH & Co. KG Stollberg arbeiten Ralf Kessel (l.) und Thomas Schreyer an einer Maschine zur Oberflächenfeinstbearbeitung von Bohrungen für Piezo-Düse-Pumpe-Systeme, wo der Kraftstoff unter Hochdruck direkt in die Brennkammern der Zylinder eingespritzt wird. (Foto: dpa)
In der Volkswagen Mechatronik GmbH & Co. KG Stollberg arbeiten Ralf Kessel (l.) und Thomas Schreyer an einer Maschine zur Oberflächenfeinstbearbeitung von Bohrungen für Piezo-Düse-Pumpe-Systeme, wo der Kraftstoff unter Hochdruck direkt in die Brennkammern der Zylinder eingespritzt wird. (Foto: dpa) dpa

Stollberg/dpa. - Das erste Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen und Siemens hat am Montag in Stollberg bei Chemnitz die Produktion aufgenommen. Knapp 17 Monate nach Baubeginn eröffneten VW-Vorstandsvorsitzender Bernd Pischetsrieder und Siemens-Chef Heinrich von Pierer das neue Werk im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU). In die Fabrik zur Entwicklung und Fertigung neuartiger Einspritzelemente für Turbodieselmotoren (TDI) in VW-Autos investieren beide Konzerne insgesamt 270 Millionen Euro.

Es handelt sich um eine der größten Industrieansiedelungen dervergangenen Jahre in den neuen Bundesländern. Derzeit sind in demneuen Unternehmen rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Nach Abschlussder ersten Aufbaustufe sollen bis zum Jahresbeginn 2006 etwa 380 undbis Mitte 2007 insgesamt bis zu 690 neue Arbeitsplätze entstehen.Dann soll nach einer Jahresproduktion von zunächst zwei MillionenEinspritzelementen die volle Kapazität von vier Millionen Stück imJahr erreicht sein.

«Mit dem Joint Venture treten wir den Beweis an, dass es auchheute möglich ist, durch innovative Technologien und fortschrittlicheArbeitszeitmodelle hoch qualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland zuschaffen und High-Tech-Produkte zu fertigen», sagte Pierer. Nach denWorten von VW-Chef Pischetsrieder gingen beide Konzerne mit demgemeinsamen Unternehmen eine starke Partnerschaft ein. «DiesesBeispiel zeigt, dass der Standort Deutschland eine Zukunft hat»,sagte Ministerpräsident Milbradt. In dem neuen Werk hätten zweiUnternehmen von Weltrang ihre Kompetenzen gebündelt.

Mit Erlaubnis der EU-Kommission in Brüssel fließen 84 MillionenEuro staatliche Beihilfen. An der Volkswagen Mechatronic GmbH & Co.KG sind die Volkswagen AG (Wolfsburg) und die Siemens-Tochter SiemensVDO Automotive AG (Schwalbach/Hessen) zu je 50 Prozent beteiligt. InStollberg wird nach Firmenangaben erstmals die Piezo-Technologie beiEinspritzsystemen für Dieselmotoren eingesetzt. Dabei wird stattbisher üblicher Magnetventile ein so genannter Piezo-Aktor verwendet.Er besteht aus Kristallschichten, die sich durch Anlegen einerelektrischen Ladung ausdehnen. Damit werde eine neue Generationleistungsstarker, leiser und umweltfreundlicher Motoren gefertigt,die die strenge Abgasnorm Euro 4 einhielten, erklärten die Firmen.