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Autobranche Autobranche: Es knirscht im Getriebe von Herstellern und Händlern

Von Frank Zimnol 06.04.2005, 14:00

Leipzig/Halle/MZ. - Aus Sicht des Instituts für Automobilwirtschaft (Nürtingen-Geislingen / Baden-Württemberg) drohen negative Folgen für die Absatzentwicklung. "Unter diesem relativ hohen Grad der Unzufriedenheit leidet letztlich das Ergebnis Autokauf", befürctet Prof. Willi Dietz, unter dessen Leitung die Studie erarbeitet worden ist. Bei der Umfrage unter rund 1 000 Autohändlern - Bewertung nach Schulnotensystem - erreichten ganze zwei von 28 Marken, nämlich BMW und Subaru, eine Benotung oberhalb 2,5. Damit landeten sie als einzige in der "Zone der Zufriedenheit".

15 Marken etablierten sich mit Werten zwischen 2,5 und 3,0 im Mittelfeld, von den Autoren der Studie als "Zone der Indifferenz" bezeichnet. Die elf übrigen Marken traf es noch schlimmer. Ihre Benotung der Händlerzufriedenheit fiel schlechter als 3,0 aus. Damit rutschten sie in die "Zone der Unzufriedenheit".

Alexander Reefschläger, Chef des Nissan-Vertragshändlers Autohaus Merseburg GmbH, kann den letzten Platz der japanischen Marke wegen der "hohen Qualität der Autos" nicht nachvollziehen. Zugleich machte er aber keinen Hehl daraus, dass ihn andere Dige stören. "Allerdings will ich als Unternehmer Geld verdienen und finde es von daher nicht gut, dass Nissan unsere Gewinnmargen reduziert." Möglicherweise liege darin die Begründung, dass die Händler-Befragung ein solches, für Nissan ungünstiges Resultat erbracht hat, mutmaßte Reefschläger, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.

Christian Weigl, Geschäftsführer der BMW-Häuser in Merseburg, Zeitz, Weißenfels und Eisenberg, sieht die bayrische Marke wegen der erstklassigen Fahrzeuge, die sie anbietet, völlig zu recht auf Platz eins. "Etwas anderes häte ich auch gar nicht erwartet", so der Firmenchef. Rundum zufrieden ist aber offenbar auch er nicht. Seine Häuser müssen die gleichen Standards vorhalten wie in Groß- oder gar Weltstädten, moniert er. Dabei seien Marktsituation oder Kaufkraft gar nicht zu vergleichen, meint Weigl. Von daher falle es seinem Unternehmen schwer, die dazu nötigen Investitionen zu tätigen.

EurotaxSchwacke hat den Marken-Monitor bereits zum achten Mal erstellt. Das jüngste Ergebnis zeigt, dass die Händlerzufriedenheit bereits zum zweiten Mal hintereinander rückläufig ist. Während sie im Vorjahr bei 2,86 lag, wurde in diesem Jahr eine Note von 2,93 ermittelt. Für sehr bedenklich hält Dietz, dass in diesem Jahr von den so genannten großen Volumen-Marken wie Mercedes, Toyota, Opel, Mazda, Volkswagen, Renault oder Fiat, nicht einer die Zufriedenheitszone erreicht hat.