1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Autobauer: Autobauer: BMW bringt die i-Flotte

Autobauer Autobauer: BMW bringt die i-Flotte

Von TH. MAGENHEIM-HÖRMANN 21.02.2011, 19:24

MÜNCHEN/LEIPZIG/MZ. - Der Münchner Autobauer BMW startet 2013 mit zwei Modellen der neuen Submarke "BMWi" ins automobile Elektrozeitalter. Der als Basis einer neuen Elektroflotte geplante BMWi3 wird rein elektrisch angetrieben und das erste BMW-Elektroauto in Großserie sein, kündigte Marketing-Vorstand Ian Robertson in München an. Genaue Stückzahlen nannte er nicht. Als Großserie gelten bei den Münchnern fünfstellige Stückzahlen pro Jahr. Das zweite Modell ist der Sportwagen BMW i8, der einer bereits 2009 vorgestellten Konzeptstudie ähneln soll und in kleiner Stückzahl als Hybridfahrzeug mit Elektro- und Dieselmotor vom Band rollt. Der Flitzer soll auf 100 Kilometer rund drei Liter Diesel verbrauchen.

Innovationsvorsprünge japanischer Hersteller bei Elektroantrieben lässt BMW nicht gelten. "Damit bricht für die Automobilindustrie eine neue Ära der individuellen Mobilität an", sagt Robertson zum eigenen Elektroauftritt. Beide Modelle werden im Werk Leipzig gebaut, wozu dort in den nächsten beiden Jahren 400 Millionen Euro in Gebäude und Anlagen investiert sowie rund 800 Stellen aufgebaut würden. Zum Preis für ihren i3 und i8 machen die Münchner keine Angaben. Der schon seit Jahren verfügbare Elektrosportwagen des US-Herstellers Tesla kostet rund 100 000 Euro. Japanische und französische Hersteller betreten gerade mit Elektrokleinwagen zum Stückpreis von über 30 000 Euro den Markt.

Mit diesen Konkurrenten will sich BMW aber nicht vergleichen. Die eigene i-Flotte, an der seit 2007 gearbeitet wird, ist eine Neuentwicklung von Grund auf. Sie basiert auf einem Aluminiumrahmen und Fahrgastzellen aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Beides sind feste aber sehr leichte Materialien, um das hohe Gewicht von Batterien für Elektroautos zu kompensieren. Auf diese Weise wollen BMW-Ingenieure zumindest für den Stadtverkehr akzeptable Reichweiten von rund 150 Kilometer erreichen.

Um den Preis als zweites Hauptkriterium für Elektroautos in Grenzen zu halten, basiert die künftige i-Flotte auf umfangreichen Komponentenbaukästen. So werden i3 und i8, obwohl sie an verschiedenen Enden der Modellpalette angesiedelt sind, mit im Kern gleichen Elektromotoren, Lithium-Ionen-Batterien und Leistungselektroniken ausgestattet.

Die neue Submarke soll aber nicht nur Fahrzeuge sondern auch für Autokonzerne teils neue Dienstleistungen rund um die Mobilität anbieten, kündigte Robertson an. Dazu gründen die Bayern die mit knapp 80 Millionen Euro ausgestattete Beteiligungsgesellschaft BMWi Ventures mit Sitz in New York. Sie soll künftig zum Beispiel Carsharing-Angebote machen, wie es der Stuttgarter Konkurrent Daimler seit kurzem mit dem Autovermieter Europcar unter dem Kürzel "Car2go" vormacht. BMW plant für das neue Geschäftsfeld strategische Kooperationen bis hin zu einer Kapitalbeteiligung.

Das erste Unternehmen, an dem sich BMWi Ventures beteiligt, ist die US-Firma "My City Way". Das ist ein vorerst noch auf die USA beschränktes Portal für bislang 40 Städte, das per Smartphone und Download Informationen zu verfügbaren Parkplätzen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Unterhaltungsangeboten verbreitet.

In Leipzig, wo im November vorigen Jahres die Standorterweiterung begonnen hat, zeigte sich Werksleiter Manfred Erlacher zufrieden: "Das BMW Werk Leipzig wird damit weltweit zum Vorreiter in der Elektromobilität und im innovativen Leichtbau."