Auto-Zulieferer Auto-Zulieferer: Calvörder Spezialmaschinenbauer auf Überholspur

Calvörde/dpa. - Die präzise und zuverlässige Arbeit derMonteure und Ingenieure aus Calvörde wissen mittlerweile renommierteAutobauer aus dem In- und Ausland zu schätzen. Mit speziellen Teilenvon Montagebändern in der Automobilindustrie ist das kleineUnternehmen aus dem Ohre-Kreis auf der Überholspur. Auch im 1,3Milliarden Euro teueren Leipziger BMW-Werk, das im März 2005 mit derProduktion der 3er Limousine offiziell startet, ist derSondermaschinenbau Calvörde GmbH präsent, sagte GeschäftsführerHerbert Kraus.
Maschinen zum Fügen, Schweißen sowie die Herstellung vonMesseinrichtungen für Getriebe gehören zum Profil des Werkes, daskürzlich die Auszeichnung «Oskar für den Mittelstand» erhielt. DerBetrieb ist ein typisches Beispiel dafür, wie sich das eigentlichnicht zu den traditionellen Autobauern zählende Land Sachsen-Anhaltimmer mehr zu einem gefragten Partner in der Zulieferindustrieentwickelt.
Mittlerweile arbeiten mehr als 10 000 Menschen in der Branche, imJahr 2000 waren es noch 8000, sagte der Geschäftsstellenleiter vonMAHREG Automotiv e.V. Uve Jacubke. Der Verein ist ein europaweitagierende Netzwerk, das die Kompetenzen von 150 renommiertenUnternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Regionverbindet.
Angefangen hat es in Calvörde mit der Herstellung vonForsttechnik zu DDR-Zeiten. «Doch nach der Wende erkannten wirschnell, das damit auf dem internationalen Markt nichts zu holenwar, wir waren einfach überflüssig», sagte Kraus. So wurde dasUnternehmen bereits 1990 privatisiert, das seit dem von ihm, demweiteren Geschäftsführer Helmut Welder und dem Prokuristen MartenHeicke geführt wird. Erste Kontakte zu Volkswagen ebneten den Weg indie Autobranche.
«Fast alle Maschinen sind eine Neuentwicklung», sagte Kraus. «Wirfertigen Einzelstücke, Massenproduktion überlassen wir anderen».Mittlerweile sei der Export in dem Unternehmen mit derzeit 90Beschäftigten zu einer tragenden Säule geworden. Bis Ende der 90erJahre habe er kaum eine Rolle gespielt. Doch nun liege der Anteilbei etwa 40 Prozent. Vor allem Asien, besonders der Fahrzeugbau inChina, zeige zunehmend Interesse.
Mehr als sieben Millionen Euro wurden seit der Privatisierung inden Betrieb investiert. Vor allem in neue Maschinen und in dieErweiterung der Gebäude flossen die Gelder. Zehn Millionen Eurobetrug der Umsatz im vergangenen Jahr. Für 2004 erwartet Kraus eineähnliche Summe. Eine Reihe von Aufträgen für das kommenden Jahrliegt bereits vor - mit wachsendem Interesse aus dem Ausland.