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Außenwirtschaftstag Sachsen-Anhalt Außenwirtschaftstag Sachsen-Anhalt: Land sieht Chancen in EU-Osterweiterung

Von Rainer Gummelt 08.11.2001, 17:52

Magdeburg/MZ. - Dafür nahm Hebecker am Donnerstag den mit 10000Mark dotierten und von der Norddeutschen Landesbankausgelobten Exportpreis Sachsen-Anhalt 2001entgegen. Die beiden zweiten Plätze gingenim Rahmen des Außenwirtschaftstages in denSüden des Landes. In der Maba SpezialmaschinenGmbH in Wolfen freuen sich 41 Beschäftigteüber den Preis ebenso wie die 39Mitarbeiterder Hartmann Fahrzeug- und Maschinenbau GmbHin Queis (Saalkreis). Sie bauen unter anderemden Opel Campo zu Abschlepp- und Pannenhilfsfahrzeugenum. 47Prozent davon gehen in den Export.

Für Gerd Holterhus, Vorstand der auch fürSachsen-Anhalt zuständigen Norddeutschen Landesbank,stehen die Preisträger für viele kleine undmittlere Firmen im Land, die wettbewerbsfähigeProdukte auf ausländischen Märkten verkaufen.Trotz der von 13 auf fast 16Prozent gestiegenenExportquote Sachsen-Anhalts gibt es aber vielzu wenig expotierende Unternehmen. Die durchschnittlicheExportquote liegt in den neuen Ländern bei18Prozent, in den alten Ländern bei über30 Prozent.

Hoffnung auf Besserung ging gestern auch vonder sich ankündigenden EU-Osterweiterung aus.Der 31-jährige Wirtschaftsminister Estlands,Henrik Hokolei, sieht in Sachsen-Anhalt einenwichtigen Handelspartner. In dem baltischenLand, das zu den ersten gehören wird, mitdenen über ein EU-Beitritt verhandelt wird,unterhält Sachsen-Anhalt seit einem Jahr ein,laut Staatssekretär Manfred Maas, "gut funktionierendesKontaktbüro". Am 5. Dezember wird die Nord/LBeine Niederlassung in der estischen HauptstadtTallinn eröffnen, kündigte Holterhus an. Geschäftekönnten sich aus der Renaturierung von Flächen,auf denen in Estland Ölschiefer abgebaut wird,ergeben. In Bitterfeld besichtigte HokoleiDonnerstagnachmittag ehemalige Braunkohle-Abbaugebiete.

Wie Wirtschaftsstaatssekretär Mass sagte,wird das Geld für Außenwirtschaftshilfen imkommenden Landeshaushalt 2001 auf zehn MillionenMark verdoppelt. Außerdem kündigte er eineKampagne an, die das Image Sachsen-Anhaltsim Ausland verbessern soll.

"Das finde ich gut. Solch eine Kampagne istnötig", sagte Linda von Delhaes-Guenther,stellvertretende Geschäftsführerin der Industrie-und Handelskammer Halle-Dessau, die Unternehmerreisenzu internationalen Märkten in aller Welt organisiert."Sachsen-Anhalt ist im Ausland oft unbekannt.Bisher fehlten Materialien, die das Land umfassendund anschaulich darstellen", sagte sie zurMitteldeutschen Zeitung.