Ausbildung: Ausbildung: Statistik: Immer weniger Lehrverträge im Handwerk

Berlin/dpa. - Im Handwerk werden immer weniger Lehrverträge abgeschlossen. Insgesamt verzeichneten die Handwerksbetriebe im Jahr 2000 nur 204.565 neue Ausbildungsverträge - das sei der niedrigste Stand seit 1992 und mit einem Minus von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr der stärkste Rückgang seit der Wiedervereinigung, berichtet die Tageszeitung «Die Welt» (Dienstag) unter Berufung auf die neue Statistiken des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).

Handwerkspräsident Dieter Philipp sagte dem Blatt, der Rückgang habe vor allem zwei Gründe: «Zum einen haben die Jugendlichen in den alten Bundesländern immer weniger Lehrstellen nachgefragt. Hinzu kommt, dass die Betriebe im Osten wegen der schwachen Konjunktur weniger neue Lehrverträge abgeschlossen haben.»

Insgesamt bildeten die Unternehmen des Handwerks demnach Ende vergangenen Jahres 595.342 Jugendliche (Lehrjahre eins bis vier) aus - ein Minus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der niedrigste Stand seit 1995. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden sei seit 1995 allerdings kontinuierlich gestiegen: Derzeit absolvierten rund 130.000 weibliche Auszubildende eine Lehre in Handwerksbetrieben - das entspreche einem Anteil von 22 Prozent.

Laut ZDH-Statistik sank die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge in den neuen Bundesländern um 12,3 Prozent auf 44.297. Im Westen schlossen die Jugendlichen 160.268 neue Lehrverträge ab (minus 3,8 Prozent). Philipp betonte, bereits heute hätten einige Berufszweige Schwierigkeiten, Nachwuchskräfte zu finden.