Atomausstieg Atomausstieg: Eon-Chef warnt vor Überforderung der Akw-Betreiber
Berlin/AFP. - Der Chef des Energieriesen Eon, Johannes Teyssen, hat davor gewarnt, die Betreiber von Atomkraftwerken finanziell zu überfordern. «Man kann nicht den Lastesel erst schlachten und ihn dann weiter tragen lassen wollen», sagte Teyssen der Zeitung «Die Welt» vom Montag. Die Energiekonzerne würden sich einer ökologischen Energiewende nicht entziehen, betonte er. «Aber wer unsere Investitionen in eine andere Energiezukunft fordert, muss uns dazu auch finanziell die Möglichkeiten erhalten.» Alternativen zur derzeitigen Stromversorgung kosteten Geld, sagte Teyssen: «Nur im Märchen sind Alternativen kostenlos.»
Teyssen warnte zudem, ein schnelles Abschalten der Akw in Deutschland bringe ohne Zweifel Nachteile für den Klimaschutz. Innerhalb von zehn Jahren seien keine Stromnetze zu bauen, die grünen Strom aus Nordafrika nach Europa brächten, sagte er. «Wir brauchen viel mehr Gas- und einige weitere Kohlekraftwerke», sagte der Eon-Chef der Zeitung. «Der CO2-Ausstoß wird zwangsläufig höher und Deutschland wird seine Klimaziele in den kommenden zehn Jahren nicht erreichen.»