Aschersleben Aschersleben: Maschinenbaubetrieb Schiess steht vor der Insolvenz

Aschersleben - Nach Meinung des Vorstandes gibt es keineAlternative zur Insolvenz, um den traditionellenMaschinenbaustandort doch noch zu erhalten.Trotz der 2003 entstandenen Verluste in Höhevon 12,8 Millionen Euro baue man auf einenbekannten Namen und auf ein Produkt mit Alleinstellungsmerkmal,für das es einen Markt gebe, hieß es.
Wie Vorstandsvorsitzender René Nitsche erklärte,seien Schulden und Verluste aufgrund hoherKosten im Zusammenhang mit dem Entwickelnund Erproben von Prototypen entstanden. Hinzukämen etwa 30 Prozent Umsatzeinbußen.
Die Hoffnungen auf das Engagement eineschinesischen Partners, der bei der SchiessAG einsteigen wollte, hätten sich nicht erfüllt- die Chinesen wollten neu verhandeln. "Wirsind weiter in Gesprächen mit Investorengruppen,die sich ein Engagement vorstellen können.Aber nur auf der Grundlage einer Entschuldung",verkündete Nitsche vor der Belegschaft. Diessei mit einer Insolvenz möglich.
"Ich gebe uns eine gute Chance", rief auchDetlev Kiel, 1. Bevollmächtigter der IG MetallSchönebeck und Schiess-Aufsichtsratsmitglied,den Maschinenbauern zu und erinnerte daran,dass der Betrieb 1996 vor einer ähnlichenSituation gestanden und mit einfacher Lohnfertigungneu begonnen habe. "Inzwischen haben wir marktfähigeProdukte", so Kiel.
Die Belegschaft indes teilt den Optimismusnicht. Die Männer und Frauen, die teilweiseseit drei Monaten auf Lohn warten, sorgensich um die Zukunft und befürchten, dass mitSchiess eine weitere Firma verloren gehenkönnte.