Architektur Architektur: Kunstakademie-Gebäude in königlichem Glanz

Dresden/dpa. - Nach elf Jahren Sanierung und Rekonstruktion erstrahlt das Gebäude der Kunstakademie in Dresden wieder in königlichem Glanz. «Damit endet eine der größten und zeitlich langfristigsten Maßnahmen des Staatshochbauamtes Dresden», sagte Finanzminister Horst Metz (CDU) am Montag bei der Übergabe. In die Wiederherstellung des im Krieg beschädigten Gebäudes, auf dessen Faltdach die goldene Figur der «Fama» thront, investierte der Freistaat 44,1 Millionen Euro.
Restauriert wurden das gefaltete Glasdach - «Zitronenpresse» genannt - sowie der repräsentative Aktsaal. Zudem mussten Sandsteine erneuert oder ergänzt und neue Fundamentpfähle gesetzt werden. Behutsam wurde auch der ehemalige Senatssaal saniert. Im Oktogon und in den Loggien ist wieder die historische Farbgebung zu sehen, auch wurden Stuckfragmente rekonstruiert. Im angrenzenden Ausstellungsgebäude sind nun wieder Expositionen auf internationalem Niveau von moderner bildender Kunst möglich.
«Die Akademie ist eine der signifikantesten Bestandteile der Dresdner Stadtsilhouette», sagte Metz. Neben Wiederherstellung und Erhaltung der kostbaren historischen Bausubstanz verfügten Studenten und Lehrkräfte nun über optimale Arbeits- und Lebensbedingungen.
Das 1887-1894 nach Plänen von Konstantin Lipsius errichtete Akademie- und Ausstellungsgebäude war 1945 durch Bombenangriffe zum Teil zerstört worden. Nach Kriegsende wurde vorrangig das Akademiegebäude wiederhergestellt. 1991 begann der Freistaat mit dem Wiederaufbau der 1764 von Kurfürst Friedrich Christian gegründeten Einrichtung. Sie gehört zu den ältesten Kunstakademien im deutschsprachigen Raum. Prominente Künstler wie Canaletto, Giovanni Casanova, Caspar David Friedrich oder Gottfried Semper verschafften ihr internationales Ansehen. Die Lehrtätigkeit von Oskar Kokoschka und Otto Dix begründeten eine lang anhaltende Malertradition.