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Arcandor-Chef Eick verlässt das Unternehmen

01.09.2009, 14:19

Essen/dpa. - Zusammen mit Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick verlässt fast der gesamte Vorstand das Unternehmen. Aus dem sieben Köpfe zahlenden Gremium werde nur noch der Chef der Versandhandelssparte, Marc Sommer, weiterhin für das Unternehmen arbeiten, teilte Arcandor am Dienstag in Essen mit.

Das Essener Amtsgericht hatte zuvor die Insolvenzverfahren für die wichtigsten Arcandor-Gesellschaften eröffnet und den Kölner Rechtsanwalt Klaus Hubert Görg zum Insolvenzverwalter bestellt. Eick will einem Bericht der «Bild»-Zeitung (Mittwoch) zufolge einen Teil seiner Abfindung spenden.

Eick sagte der Zeitung, er wolle bis zu fünf Millionen Euro für Mitarbeiter des Arcandor-Konzerns spenden, um soziale Härten wegen der Insolvenz abzufedern. Denkbar sei, dass unter anderem behinderte Menschen sowie andere sozial bedürftige Mitarbeiter unterstützt werden. Das Geld könne zunächst in einen neugegründeten Fonds fließen und anschließend an die Mitarbeiter ausgezahlt werden.

Mit seiner Ankündigung reagierte Eick auf die scharfe Kritik an seiner hohen Abfindung von bis zu 15 Millionen Euro. Er hatte als Nachfolger von Thomas Middelhoff nur ein halbes Jahr lang an der Arcandor-Spitze gestanden.

Neben Eick gehen Finanzvorstand Rüdiger Günther, Karstadt-Chef Stefan Herzberg, der Chef der nicht von der Insolvenz betroffenen Tourismussparte Thomas Cook, Manny Fontenla-Novoa, sowie die von Eick als Sanierer in das Unternehmen geholten Vorstände Arnold Mattschull und Zvezdana Seeger.