Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: Sozialministerin setzt auf die «Job-Rotation»
Magdeburg/MZ. - RessortchefinAls eines der vorrangigenZiele nannte die Ministerin die Beschäftigungssicherungdurch bedarfsgerechte Qualifizierung. So könntenFirmen künftig Erwerbslose zeitlich befristeteinstellen, wenn Mitarbeiter wegen Fortbildungmaßnahmenausfielen. Nach Auskunft von Kuppe würdendie Lohnkosten zu 50 bis sogar 100 Prozentvon der Bundesanstalt für Arbeit übernommen.In dieser Form der Job-Rotation sehe sie "einenguten Weg, gerade kleineren und mittlerenUnternehmen die Qualifizierung von Personalzu ermöglichen und zugleich Erwerbslosen dieChance zu einer neuen Beschäftigung zu geben".Um die Job-Rotation anzukurbeln, hat das Landim vorigen Jahr eine Gesellschaft mit Standortenin Halle und Magdeburg gegründet.
Die "Gesellschaft für Personalentwicklungund Job-Rotation mbH" werde für 2001 und 2002rund eine Million Euro aus dem Sozialministeriumerhalten. Aufgabe der Firma sei es, Unternehmenbei der Nutzung des neuen Arbeitsmarktförderungs-Instrumenteszu betreuen, sagte Kuppe. Sie verwies auferste positive Ergebnisse. Im Süden des Landessei es gelungen, 35 von 94 Teilnehmern inein festes Beschäftigungsverhältnis zu vermitteln.Nach Angaben der Ministerin stehen in diesemJahr rund 147Millionen Euro für die aktiveArbeitsmarktförderung zur Verfügung. Das sindrund 40 Millionen Mark weniger als noch imvorigen Jahr. Die Verringerung der Mittelwill Kuppe weitestgehend ausgleichen, indemdie Förderung "ziel- und passgenauer" gestaltetwerde.
Die CDU-Landtagsabgeordnete Brunhilde Liebrechtkritisierte, dass "die gesparten Gelder nichtfür Investitionen zur Verfügung gestellt werden,sondern in selbst verschuldeten Haushaltslöchernversickern". Zu dem wirft sie der Landesregierungvor, mit der Abiturzeitverlängerung den Mangelan Lehrstellen zu verschleiern. "Etwa 3500Abiturienten, die erfahrungsgemäß nicht studieren,drücken nun ein 13. Jahr die Schulbank", meintLiebrecht.