Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt: Ingenieure als Mangelware
Hannover/MZ. - Rund 650 000 sozialversicherungspflichtige Ingenieure arbeiten in Deutschland. Bei einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft unter 1 000 Unternehmen gaben 25 Prozent an, dass sie Probleme bei der Besetzung offener Stellen sehen. Die Absolventen reichen nicht aus, um alle freien Posten zu besetzen.
Doch während in Westdeutschland Jahr für Jahr neue Ingenieure eingestellt werden, geht die Zahl im Osten drastisch zurück - in Sachsen-Anhalt von 1996 bis 2004 um 35 Prozent auf derzeit 12 637, berichtete der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in Hannover. "Die Ausbildung im Osten ist hervorragend, doch Berufschancen haben die Absolventen meist nur im Westen. Zukunftstechnologien wie dieBiotechnologie und die Medizintechnik müssten vom Staat so gefördert werden, dass Unternehmen Wer das Fachwissen mitbringt und mobil ist, hat eine Chance." Willi Fuchs Verbandschef bei Investitionen in den neuen Ländern Vorteile haben, forderte VDI-Direktor Willi Fuchs. Gleichzeitig machte er darauf aufmerksam, dass die Arbeitslosigkeit unter Ingenieuren im Osten wesentlich höher als im Westen ist. Sie betrug 2004 in Sachsen-Anhalt 25,5 Prozent, der höchste Wert im Vergleich der Länder. Sie trifft vor allem Bauingenieure, Ingenieure im Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Elektroingenieure.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft erwartet einen wachsenden Ingenieur-Bedarf vor allem in den Branchen Chemie / Pharma, Maschinen- und Anlagenbau sowie Informationstechnologie. "Wer das Fachwissen mitbringt und mobil ist, hat auf dem Arbeitsmarkt eine Chance", so Fuchs. Der Geschäftsführer der Instituts der Deutschen Wirtschaft, Hans-Peter Klös, hofft für den Osten auf eine Trendumkehr: Die Zahl der Ingenieurs-Studiengänge ist in den neuen Bundesländern erheblich gestiegen.