Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt: Spürbare Besserung lässt auf sich warten

Halle/MZ. - Sachsen-Anhalt wird die Schlusslicht-Position auf dem Arbeitsmarkt möglicherweise erst gegen Jahresende wieder mit Mecklenburg-Vorpommern tauschen. Denn im Nordosten läuft das beschäftigungsintensive Tourismusgeschäft dank der günstigen Witterung bereits wieder auf Hochtouren. So wird Sachsen-Anhalt erst nach dem Ende der Saison vielleicht relativ günstiger dastehen. Die Hoffnung auf eine durchgreifende Besserung auf dem Arbeitsmarkt im Land verbindet sich damit aber nicht, wie der Vizepräsident des Landesarbeitsamtes, Stephan Gildemeister, am Donnerstag bei Vorlage der neuesten Daten anmerkte.
Zum Monatsende waren 268900 Frauen und Männer im Land ohne Job. Mit einer Erwerbslosenquote von 20,6 Prozent ist das der höchste Mai-Stand seit 1998. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber April um 8900 gesunken, im Vergleich zum Vorjahresmonat aber ist sie um 11800 gewachsen. "Der Abstand zum Vorjahr wird von Monat zu Monat größer", fasste Gildemeister die Negativ-Tendenz zusammen.
Dennoch hofft der Vizepräsident, dass die neuen Instrumente am Arbeitsmarkt allmählich ihre Wirkung entfalten. So hätten bereits 21 der 45 in Sachsen-Anhalt geplanten Personal-Service-Agenturen (PSA) ihre Arbeit aufgenommen. Bei ihnen ständen derzeit 380vormals Arbeitslose unter Vertrag. Damit sei das Land bundesweit Vorreiter. Bis spätestens Mitte Juli soll die komplette Zahl der PSA, die 2190 Plätze bieten, erreicht sein. Auch bei der Gründung so genannter Ich-AG's sei mit 970 bereits ein beachtlicher Wert erreicht. Eine solche Zahl sei eigentlich erst im Jahresverlauf erwartet worden. Gildemeister: "Der Wille, durch Selbstständigkeit aus der Arbeitslosigkeit auszubrechen, ist enorm." Deshalb sei durchaus noch mit 200 bis 300 solcher Existenzgründungen zu rechnen.

