Ansiedlungen im Value-Park Ansiedlungen im Value-Park: Dow macht Schkopau zur guten Adresse
Schkopau/dpa. - Der Chemiestandort Schkopau des US-Konzerns Dow Chemical (Midland/Michigan) ist nach Einschätzung des Unternehmens auch zu einer guten Adresse für andere Investoren geworden. "Wir haben derzeit mehr Anfragen als freie Flächen für Neuansiedlungen im Value-Park", sagte Klaus-Dieter Heinze, Chef des Parks. "In mehr als zehn Unternehmen wurden bisher über 500 wirklich neue Arbeitsplätze geschaffen", sagte Heinze zur bisherigen Bilanz. "Mehr als 300 Millionen Euro wurden im Value-Park investiert."
Der Value-Park ist ein ökologisch saniertes, rund 150 Hektar großes Industrieareal. Er wurde seit 1998 eigens für Neuansiedler in unmittelbarer Nachbarschaft zur Dow-Produktion geschaffen und gehört zu dem Konzern.
"Die Firmen im Value-Park sind echte Neuansiedlungen", sagte Heinze. Neben deutschen Firmen seien Unternehmen aus Italien, so der international agierende Hersteller von Verpackungsfolien Manuli Stretch, Belgien und Spanien ansässig. Im Bau ist ein großer Logistikkomplex sowie ein Fraunhofer Demonstrationszentrum für Forschungszwecke auf dem Gebiet der Polymersynthesen.
"Wir führen intensive Gespräche für drei große Erweiterungsprojekte von Ansiedlern, die schon da sind. Außerdem haben wir Anfragen von Interessenten aus Osteuropa. Das ist auch wegen unserer strategischen Ausrichtung auf diesen Markt wichtig", sagte Heinze. Zugleich beklagte er Unsicherheiten von Investoren insbesondere der Verpackungsbranche: "Viele warten ab, was sich in Deutschland wegen der Pfandverordnung entwickelt." So habe ein potenzieller Ansiedler für Schkopau seine bereits getroffene Investitionsentscheidung vorerst auf Eis gelegt.
"Die Ansiedler müssen zum Dow-Standort passen, wir setzen auf Synergien, das bringt Vorteile für beide wie kürzere Verarbeitungswege und geringere Transportkosten", sagte der erfahrene Chemiemanager zum Konzept des Value-Parks. Die Strategie von Dow dafür sei, dass Neuansiedler entweder die in Schkopau von Dow produzierten chemischen Grundstoffe und -produkte weiterverarbeiten oder deren Produkte wiederum in den Kreislauf von Dow einfließen.
Dow Chemical gehört zu den Großinvestoren in Ostdeutschland. Mit Milliardeninvestitionen, die wesentlich von der öffentlichen Hand unterstützt wurden, hat der Weltkonzern die einstigen Buna-Werke (B), die Sächsischen Olefinwerke in Böhlen (S) und einen Teil von Leuna (L) zum Firmenverbund BSL Olefinverbund GmbH umstrukturiert. Hauptsitz ist Schkopau. Rund 2300 Menschen sind bei BSL beschäftigt. In Schkopau werden beispielsweise jährlich über eine Million Tonnen Kunststoffe hergestellt. Bekanntestes Produkt ist PET, woraus Getränke-Flaschen hergestellt werden.