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Anleihe-Skandal Anleihe-Skandal: Deutsche Bank zahlt Strafe

22.08.2008, 20:47

New York/Frankfurt am Main/dpa. - Nach einer Einigung mit der US-Justiz kauft die Bank Auktions-Anleihen im Wert von einer Milliarde Dollar zurück und zahlt 15Millionen Dollar Strafe. Auch die Investmentbanken Goldman Sachs undMerrill Lynch entschädigen Kunden. Weltweit haben damit bisher achtFinanzhäuser einen Rückkauf im Gesamtvolumen von über 55 MilliardenDollar (37 Mrd Euro) angekündigt. Sie hatten falsche Zusagen gemacht.

Ein Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt sagte am Freitag aufAnfrage lediglich: «Wir begrüßen die Einigung.» Die Bank war Expertenzufolge im Vergleich zu anderen Häusern weit weniger bei Auktions-Anleihen engagiert. Als bislang größter Fall hatte die Schweizer UBSdem Rückkauf von Papieren für 18,6 Milliarden Dollar zugestimmt.

Von den Vergleichen profitieren Hunderttausende Privatanleger.Institutionelle Kunden erhielten dagegen bisher keine solchen festenZusagen. Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo verkündetedie Einigungen der Banken mit seiner Behörde sowie der Justiz vielerweiterer Bundesstaaten am Donnerstag (Ortszeit) in Manhattan. Sieermitteln weiter und nehmen auch Investmentfirmen, Broker undFondsanbieter unter die Lupe.

Merrill Lynch muss für bis zu zwölf Milliarden Dollar Anleihenzurückkaufen und 125 Millionen Dollar Strafe zahlen. Die führendeInvestmentbank Goldman Sachs nimmt Papiere für 1,5 Milliarden Dollarzurück bei einer Strafe von 22,5 Millionen Dollar.

Der zuletzt 330 Milliarden Dollar schwere Markt der Auction-Rate-Securities (ARS) war im Februar durch die Finanzkrise eingefroren.Die Banken hatten Kunden laut den Behörden fälschlich versprochen,die speziellen Anleihen seien stets verkäuflich. Die Zinsen der ARS-Anleihen wurden regelmäßig bei Auktionen festgesetzt.