Anlage-Skandal: Madoffs Firma wird abgewickelt
New York/dpa. - Die Wall-Street-Firma des mutmaßlichen Milliarden-Betrügers Bernard L. Madoff wird aufgelöst, um möglichst viel Geld für seine Opfer herauszuholen.
Ein New Yorker Richter gab am Montagabend (Ortszeit) einem entsprechenden Antrag des US- Anlegerschutzfonds SIPC statt. Es war nach wie vor unklar, wie viel Geld noch übrig ist. Madoff selbst hat laut Vorwürfen der US-Behörden den Schaden auf 50 Milliarden Dollar beziffert und gesagt, er habe nur noch 200 bis 300 Millionen Dollar.
Der 70-Jährige betrieb nach eigenen Angaben ein sogenanntes Schneeball-System, bei dem Zinsen mit dem Geld immer neuer Investoren bezahlt werden, ohne dass es tatsächliche Gewinne gibt.
Die SIPC (Securities Investor Protection Corporation) garantiert bis zu 500 000 Dollar pro Kunde. Die Verluste vieler Betrugsopfer dürften aber zum Teil deutlich höher liegen. Dem «Wall Street Journal» zufolge könnte der 95-jährige Unternehmer Carl Shapiro den höchsten Schaden einer Privatperson erlitten haben: Er hatte insgesamt 545 Millionen Dollar bei Madoff investiert, wie eine Sprecherin der Zeitung sagte. Laut seinem Umfeld könnte es ungefähr die Hälfte von Shapiros Vermögen sein. Er sei mit Madoff 50 Jahre befreundet gewesen und sei erschüttert und traurig, ließ Shapiro mitteilen. Er hatte sein Vermögen seit Ende der 30er Jahre mit der Modemarke Kay Windsor verdient.
Unterdessen tauchen weitere Namen prominenter Betroffener auf. Neben dem Hollywood-Regisseur Steven Spielberg soll auch sein Geschäftspartner und Chef des Trickfilm-Studios DreamWorks Animation, Jeffrey Katzenberg, unter den Opfern des Schwindels sein, schrieb das «Wall Street Journal». Laut informierten Personen soll Katzenberg mehrere Millionen Dollar verloren haben. Spielberg und Katzenberg nutzen demnach die Dienste des selben Vermögensverwalters.