AMI 2012 AMI 2012: Leipziger Automesse präsentiert etwa 80 Premieren

Leipzig/MZ. - Mehr Aussteller, mehr Premieren und hoffentlich auch mehr Besucher: Die am Sonnabend in Leipzig beginnende Messe Auto Mobil International (Ami) hat in die Erfolgsspur zurückgefunden. Dies sagt zumindest Messe-Chef Martin Buhl-Wagner. Messen sind seit je ein gutes Barometer, wie sich Branchen und Unternehmen entwickeln. Dies zeigt die Ami exemplarisch. „80 Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren werden den Besuchern präsentiert“, sagte Buhl-Wagner am Freitag. Die vergleichsweise stabile Auto-Konjunktur in Deutschland lockt wieder mehr Aussteller auf die Messe. Dabei sind alle großen deutschen Hersteller und viele europäische und asiatische Marken. So ist etwa Volvo nach Abstinenz zurückgekehrt. Von den großen Autobauern fehlen Fiat und Mitsubishi.
Gut getan hat der Ami laut Volker Lange, Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, die Einführung des Zwei-Jahres-Rhythmus im Wechsel mit der Frankfurter Autoschau. Die Ami war bis 2010 jährlich im Frühjahr durchgeführt worden. Dass die Messe nun Anfang Juni startet, liegt wesentlich daran, dass die Shanghai Auto Show im boomenden China bereits im Frühjahr die Autobauer lockt. So verschieben sich Kräfteverhältnisse.
Den Leipziger Besucher wird dies kaum stören. BMW präsentiert unter anderem als Weltpremiere den neuen 3er Touring und als Modell die neuen Elektrofahrzeuge, die ab 2013 im Leipziger Werk vom Band rollen sollen. Gleich am Nachbarstand zeigt Porsche als Europapremiere den in Leipzig gefertigten Geländewagen Cayenne GTS. Den 420 PS-Boliden gibt es ab 90 000 Euro. Deutlich preiswerter geht es in der Nachbar-Halle am großen Stand des koreanischen Autobauers Kia zu.
Kia-Deutschland-Chef Martin van Vugt präsentierte am Freitag vor Fachpublikum den neuen Ceed. Das Auto in der Kompakt-Klasse kostet in der Basisversion als Kombi rund 15 000 Euro. Kia greift damit die Platzhirsche Golf (VW), Astra (Opel) und Fiesta (Ford) frontal an.
Auch der japanische Autobauer Toyota hat auf der Leipziger Messe viel Fläche gebucht. „Wir sind zurück“, sagte Deutschlandchef Ulrich Selzer. Teure Rückruf-Aktionen ramponierten zuletzt das Image, das schwere Erdbeben 2011 legte teilweise die Produktion lahm. Toyota setzt stark auf die sogenannte Hybrid-Technologie. Das heißt, die Autos werden zwar weiter von Benzin angetrieben, verfügen aber über einen Elektromotor. Gerade im Stadtverkehr lässt sich dadurch deutlich Sprit sparen.
Der Hype um reine Elektro-Autos hat sich allerdings abgekühlt. Zwar präsentieren Hersteller wie Peugeot und Renault ihre neuesten Modelle, das Interesse der Kunden ist bisher noch gedämpft. 2011 wurden in Deutschland nur 1 700 E-Autos zugelassen. Peugeot-Sprecher Bernhard Voss übt sich im Optimismus: „Wir sind Pioniere und wollen den Markt entwickeln“. Wer ein E-Auto testen will, ist am Stand der US-Firma Tesla gut aufgehoben. Sie bietet Probefahrten an.Die Krone für den schönsten Stand gebührt wohl der VW-Tochter Skoda. Die Modelle werden in einer Art Stadtpark präsentiert. Alle Aussteller hoffen auf zahlreiche Gäste. Etwa 280 000 kamen zu den letzten Veranstaltungen. Alles darüber wäre wohl ein Erfolg.