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Altmarkkreis Altmarkkreis: Verwalter sieht für Glas-Firma Zukunft

Von ECKHARD JÄCKEL 25.02.2011, 15:17
Nach dem Insolvenzantrag der Agenda Glas AG in Gardelegen haben bereits mehrere Unternehmen Interesse an der Übernahme der Fabrik angekündigt. (FOTO: DPA)
Nach dem Insolvenzantrag der Agenda Glas AG in Gardelegen haben bereits mehrere Unternehmen Interesse an der Übernahme der Fabrik angekündigt. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

GARDELEGEN/Halle (Saale)/MZ. - Das Gardelegener Unternehmen Agenda Glas im AltmarkkreisSalzwedel, das Anfang der Woche Insolvenzantraggestellt hatte, ist überlebensfähig. Davonist der vorläufige Insolvenzverwalter LucasFlöther überzeugt. "Die Rettung von AgendaGlas ist in Sicht", sagte Flöther am Freitagder MZ. Er verhandele bereits mit namhaftenInvestoren. Der Verkaufsprozess werde nächsteWoche gestartet. Zugleich nannte er Berichteüber die Höhe möglicher Verluste der beteiligtenGläubiger "reine Spekulation". Ob und in welcherHöhe Gläubiger auf Forderungen verzichtenmüssen, könne erst bei Abschluss der bereitsbegonnenen Sanierungsmaßnahmen festgestelltwerden.

Die "Magdeburger Volksstimme" hatte zuvorberichtet, dass in den Bau des 50 MillionenEuro teuren Werkes für Behälterglas (unteranderem Flaschen für die Spirituosen-Industrie)nicht nur die offiziell genannten 10,2 MillionenEuro Fördermittel des Landes geflossen seien,sondern insgesamt rund 30 Millionen öffentlicherGelder aus unterschiedlichen Quellen. Zudemseien Kredite der Nord LB über 17,6 Millionensowie der Sparkasse Altmark West über fünfMillionen Euro genutzt worden. Der offizielleEigenanteil der Gesellschafter - zwei Ex-Managerdes Glaskonzerns Heye aus dem niedersächsischenObernkirchen und die IBG BeteiligungsgesellschaftSachsen-Anhalt/Goodventure - liege bei nur4,2 Millionen Euro. Die Unternehmer selbsthatten vor Beginn der Investition dagegenvon 18 Prozent Eigenanteil gesprochen.

Weder Flöther noch das Wirtschaftsministeriumwollten diese Zahlen bestätigen. "Aufgrundder sehr erfreulichen Fortführungsperspektivegehe das Wirtschaftsministerium zu Recht davonaus, dass die mit dem Einsatz verschiedenerFörderinstrumente verbundenen wirtschaftspolitischenZielsetzungen erreicht werden", hieß es am Freitagin einer offiziellen Erklärung der AnwaltskanzleiFlöther & Wissing. "Der Aufbau eines leistungsfähigenProduktionsstandortes und die Schaffung von150 Industriearbeitsplätzen in der strukturschwachenAltmark waren und sind Ziel der Förderpolitikdes Wirtschaftsministeriums", wurde darinMinisteriumssprecherin Petra Penning zitiert.

Laut Flöther ist die Fortführung des Betriebseinschließlich der Löhne bis zur Eröffnungdes Insolvenzverfahrens (voraussichtlich imMai) gesichert. Neben der Verkaufsvariantewürden auch die Sanierung über einen Insolvenzplanund andere Möglichkeiten geprüft.