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Altmarkkreis Stendal Altmarkkreis Stendal: Modernstes Zellstoffwerk Europas nimmt den Betrieb auf

22.10.2004, 13:46
Bundeskanzler Gerhard Schröder (3.v.r.) besichtigt am Freitag (22. Oktober 2004) gemeinsam mit Jimmy Lee, Präsident von Mercer International (2.v.l.), Geschäftsführer Wolfram Ridder (l.), Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (r.) und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Reinhard Weiss das eine Milliarde Euro teure Zellstoffwerk Stendal. (Foto: dpa)
Bundeskanzler Gerhard Schröder (3.v.r.) besichtigt am Freitag (22. Oktober 2004) gemeinsam mit Jimmy Lee, Präsident von Mercer International (2.v.l.), Geschäftsführer Wolfram Ridder (l.), Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (r.) und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Reinhard Weiss das eine Milliarde Euro teure Zellstoffwerk Stendal. (Foto: dpa) dpa

Stendal/Arneburg/dpa. - Mit dem eine Milliarde Euro teuren Zellstoffwerk Stendal hat am Freitag eines der größten Industrie-Projekte Ostdeutschlands nach zweijähriger Bauzeit offiziell seinen Betrieb aufgenommen. 580 Arbeitsplätze wurden in dem größten und modernsten Zellstoffwerk Europas in Arneburg bei Stendal im NordenSachsen-Anhalts geschaffen. Rund 1000 weitere Jobs könnten in der Folge entstehen. Jährlich sollen 550 000 Tonnen hochwertigeFaserstoffe zur Papierproduktion in Arneburg erzeugt werden.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) würdigte das Werk «als einen jener Leuchttürme», die so oft gefordert werden. Die Wirtschaft rief der Kanzler auf, positiv in die Zukunft zu blicken. «Es gibt Grund zum Optimismus.» Deutschland habe mit seinen außerordentlich gut qualifizierten Arbeitskräften und mit seiner Infrastrukturhervorragende Standortbedingungen für Investoren. Gleichzeitig sprachsich Schröder dafür aus, auf die Erfahrung älterer Arbeitnehmer nichtzu verzichten. «Ein Rausdrängen erfahrener Kollegen können wir unsnicht leisten.»

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) warb fürmutige Entscheidungen in der Wirtschaft. «Wir dürfen uns nicht vonallen Ratschlägen irre machen lassen, wenn wir die Wirtschaft einesLandes in Schwung bringen wollen.» Würden beispielsweise nurWachstumskerne gefördert, wäre das Werk bei Stendal nicht entstanden.Nun werde aber bei Stendal ein neues Wirtschaftszentrum entstehen.

In dem Werk werden jährlich etwa drei Millionen FestmeterNadelholz als Rohstoff verarbeitet, das aus einem Umkreis von 300Kilometern kommt. Im August 2002 hatten die Bauarbeiten für dasGroßprojekt begonnen. Mehrheitsgesellschafter der Fabrik ist der US-Kanadische Konzern Mercer International Inc. (Vancouver), einer derweltweit führenden Zellstoffhersteller. Bereits in den 90er Jahrenhatte Mercer in das Werk «Rosenthal» im thüringischen Blankenstein360 Millionen Euro investiert. Es hat eine Kapazität von 300 000Tonnen pro Jahr. Mit den beiden Werken produziert Mercer 65 Prozentder deutschen Zellstoffaufkommens.

Die Anlagenfahrerin Melanie Reich kontrolliert im Zellstoffwerk Stendal den flüssigen Zellstoff vor der Entwässerung. Das eine Milliarde Euro teure Zellstoffwerk Stendal geht am Freitag (22. Oktober 2004) als eine der größten Industrie-Investitionen Ostdeutschlands offiziell in Betrieb. (Foto: dpa)
Die Anlagenfahrerin Melanie Reich kontrolliert im Zellstoffwerk Stendal den flüssigen Zellstoff vor der Entwässerung. Das eine Milliarde Euro teure Zellstoffwerk Stendal geht am Freitag (22. Oktober 2004) als eine der größten Industrie-Investitionen Ostdeutschlands offiziell in Betrieb. (Foto: dpa)
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