Altmark Altmark: Gaz de France stoppt CO2-Projekt
MAGDEBURG/DPA/MZ/STH - - Die unterirdischeEntsorgung des Klimakillers Kohlendioxid (CO2)in der Altmarkt wird immer fraglicher. DieForschungsarbeiten für ein umstrittenes Projektbei Maxdorf sind vorerst gestoppt. "Das EnergieunternehmenGaz de France hat mich informiert, dass dietechnischen Vorbereitungen des Projektes mitVattenfall unterbrochen werden", sagte LandeswirtschaftsministerReiner Haseloff (CDU). Der Konzern wolle seineForschungen erst wieder aufnehmen, wenn esauf Bundesebene eine gesetzliche Regelunggibt.
"Ich begrüße die Entscheidung von Gaz de France,weil auch ich keine Erprobungen ohne gesetzlicheGrundlage befürworte und eine bergrechtlicheErlaubnis nicht erteilt habe", sagte Haseloff.Das klimaschädigende CO2 soll aus derPilotanlage eines Braunkohlekraftwerkes inSpremberg (Spree-Neiße) kommen. Dort werdendie Abgase nicht mehr in die Luft geblasen,sondern sollen für die unterirdische Lagerungverflüssigt und mit Tanklastwagen in die Altmarkgefahren werden. Gaz de France will mit demverpressten Treibhausgas in bis zu 3000MeterTiefe Erdgas fördern.
Das Bundesgesetz zur CCS-Technologie (CarbonCapture and Storage) war in der letzten Legislaturperiodegescheitert und auf 2010 verschoben worden."Dies geht alles viel zu langsam", kritisierteHaseloff. Er rechne nicht damit, dass bisEnde 2010 ein entsprechendes Gesetz in Kraftgetreten sei.
Das Projekt zur Einlagerung von CO2 istbei Umweltschützern umstritten. Nach ihrerMeinung ist nicht absehbar, welche chemischenReaktionen in 3000 Meter Tiefe ablaufen.Sachsen-Anhalts Grüne haben daher den Stoppbegrüßt. Die CO2-Endlagerung bedrohe dieLebensqualität in der Altmark, erklärte LandeschefChristoph Erdmenger.
Vattenfall sieht das Projekt nicht als gescheitertan. "Wir haben Verträge mit Gaz de France.Sobald das Gesetz steht, kann die Einlagerungschnell aufgenommen werden", sagte Konzern-SprecherDamian Müller der MZ. Vattenfall warnte voreiner weiteren Verzögerung des Gesetzes. "Wirsind führend in dieser Technologie, dies solltenicht verspielt werden." Für Vattenfall gehtes um viel Geld. Der Konzern plant, bis 2015ein Kraftwerk in der Lausitz für 1,5 MilliardenEuro zu bauen, in dem CO2 abgetrennt wird.