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Allianz-Vorstand verdient 2008 deutlich weniger

13.03.2009, 12:11

München/dpa. - Der Vorstand von Europas größtem Versicherungskonzern Allianz hat wegen des Milliardenverlustes im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient als im Vorjahr.

Die Gesamtbezüge der elf Vorstände sanken um 32 Prozent auf 26,3 Millionen Euro, wie aus dem am Freitag in München veröffentlichten Geschäftsbericht der Allianz hervorgeht. Konzernchef Michael Diekmann verdiente mit 3,8 Millionen Euro rund 27 Prozent weniger als vor einem Jahr. 2008 hatte der Versicherer wegen milliardenschwerer Belastungen durch das Sorgenkind Dresdner Bank, das im Januar an die Commerzbank verkauft wurde, ein Minus von 2,4 Milliarden Euro eingefahren. Es war erst der zweite Jahresverlust in der 119-jährigen Geschichte des Konzerns.

Der Anfang des Jahres aus dem Vorstand ausgeschiedene frühere Dresdner-Bank-Chef Herbert Walter musste sich 2008 mit 1,06 Millionen Euro und damit fast zwei Drittel weniger als 2007 zufriedengeben. Er erhält allerdings - wie bereits bekannt - zudem für die vorzeitige Auflösung seines Arbeitsvertrags eine Abfindung von knapp 3,6 Millionen Euro. Die Dresdner Bank war mit einem Minus von 6,4 Milliarden Euro der Grund für den Jahresverlust des Versicherers.

Eine Prognose für das laufende Jahr wagt der Versicherer angesichts der anhaltenden Verwerfungen an den internationalen Kapitalmärkten weiterhin nicht. «Wir befinden uns im schwersten wirtschaftlichen Abschwung seit Jahrzehnten, und in diesem Umfeld ist eine verlässliche Ergebnisprognose für 2009 nicht möglich», hieß es in dem Geschäftsbericht. «Die Kennzahlen des operativen Geschäfts sind solide.»

Der Hauptanteil der operativen Erträge stamme aus dem Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft, das von der Finanzmarktkrise am wenigsten betroffen sei, erklärte die Allianz. Selbst wenn eine schwere Rezession zu einem Umsatzrückgang führen würde, sei der kurzfristige Einfluss auf das operative Ergebnis nicht signifikant. «Unsere Dividenden- und Zinseinkünfte sind robust», erklärte das Unternehmen.

Naturkatastrophen haben die Allianz derweil seit Jahresbeginn 236 Millionen Euro vor Steuern gekostet. Alleine der Orkan «Klaus» im Südwesten Frankreichs und in Teilen Spaniens schlug mit 163 Millionen Euro zu Buche. Hinzu kam der Sturm «Quinten» in Frankreich, der den Versicherer mit 32 Millionen traf. Die verheerenden Buschfeuer in Australien im Februar kosteten die Allianz rund 41 Millionen Euro. Bei den Buschfeuern waren mindestens 209 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1800 Häuser brannten nieder und rund 7500 Menschen wurden obdachlos.