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Air Berlin mit Halbjahres-Verlust

25.08.2009, 11:06

Berlin/dpa. - Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin kämpft weiter hart gegen die Wirtschaftsflaute. Im zweiten Quartal verbesserte sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 33,3 Prozent auf 17,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte.

Im ersten Halbjahr kam jedoch ein größerer operativer Verlust von 69,7 Millionen Euro (Vorjahr: minus 55,4 Mio. Euro) zusammen. Um Kosten zu senken, sollen auf Langstrecken und auf innerdeutschen Routen wohl noch Kapazitäten gekappt werden. Für das Gesamtjahr strebt der Vorstand auch Dank niedrigerer Kerosinpreise weiterhin ein EBIT über Vorjahresniveau von 14,2 Millionen Euro an.

Im schwierigen Marktumfeld sei er mit der Zwischenbilanz «mehr als zufrieden», sagte Vorstandschef Joachim Hunold. Die Strategie, auf stabile Erlöse statt auf Mengenwachstum zu setzen, bewähre sich. Angesichts des bereits reduzierten Platzangebots ging der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 1,7 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro zurück. Die Zahl der Passagiere verringerte sich um 5,8 Prozent auf 12,7 Millionen. Unter dem Strich weitete sich der Halbjahresverlust auf 81,4 Millionen Euro aus (Vorjahr: minus 51,8 Mio. Euro).

Im zweiten Halbjahr rechnet Air Berlin wegen der nach wie vor schwachen Nachfrage mit einer sinkenden Platzauslastung, aber bei stabilen Preisen, wie Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer sagte. Er sei zuversichtlich, dass die Kerosinrechnung für 2009 geringer ausfalle als 2008. Bis Ende Juni sank sie um sechs Millionen auf 366 Millionen Euro. Die Eingliederung der Tochter LTU sei ausgesetzt, sagte Hunold. «Die Integration darf nicht teurer werden als die Synergieeffekte.» Der angestrebte Verkauf der Tochter Leisure Cargo GmbH (Düsseldorf) liegt nun auf Eis, da vorerst kein angemessener Preis geboten wurde.

Air Berlin bestätigte, dass die vereinbarte Überkreuzbeteiligung mit der Fluggesellschaft Tuifly auf jeweils 9,9 Prozent begrenzt werden könnte. Hintergrund sei die Prüfung der zunächst auf bis zu 19,9 Prozent angelegten Verflechtung durch das Bundeskartellamt. Die Partnerschaft soll bei einem positiven Bescheid zum 25. Oktober umgesetzt werden.