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ADAC: Kraftstoffpreise auf historischem Höchststand

02.01.2008, 15:39

München/Hamburg/dpa. - Nie zuvor haben Deutschlands Autofahrer im Durchschnitt soviel Geld für Kraftstoff bezahlen müssen wie im Jahr 2007. So seien bei Benzin und Diesel historische Höchststände festgestellt worden, teilte der ADAC am Mittwoch in München mit.

So mussten die Kunden für einen Liter Super-Benzin im Jahresdurchschnitt 1,337 Euro zahlen und damit 5,7 Cent mehr als 2006. Diesel habe sich in dieser Zeit um durchschnittlich 5,1 Cent auf 1,16 Euro verteuert. Der günstigste Monat war nach ADAC-Angaben der Januar, als Super durchschnittlich 1,229 Euro und Diesel 1,074 Euro kosteten, während die Preise etwa für Super im November in der Spitze auf bis zu 1,456 Euro und für Diesel auf 1,342 Euro kletterten. Diese Preise markierten auch die Höchststände.

Im Dezember gaben die Preise wieder nach. Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverband (MWV) kostete Eurosuper mit 136,3 Cent pro Liter 5,6 Cent weniger als im November. Die Einkaufskosten am Rotterdamer Markt seien zurückgegangen, teilte der Verband in Hamburg mit. Diesel war in Deutschland für durchschnittlich 128,4 Cent pro Liter zu haben und damit 2,4 Cent günstiger als im Vormonat. Der Steueranteil am Benzinpreis aus Mineralöl- und Mehrwertsteuer belief sich laut MWV im Dezember 2007 auf 87,3 Cent pro Liter oder 64 Prozent.

Die Ölpreise stiegen am Mittwoch nach erneuten Unruhen im Förderstaat Nigeria. Ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Februar kostete 97,37 US-Dollar. Das waren 77 Cent mehr als zum Handelsschluss am Montag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent kletterte um 1,20 Dollar auf 95,67 Dollar. Das Hamburgische Weltwirtschafts-Institut (HWWI) geht 2008 allerdings generell von fallenden Ölpreisen aus. «Wir rechnen mit einem Rückgang im zweiten Quartal auf etwa 80 Dollar. Ende des Jahres könnte es sogar etwas weniger sein», sagte Klaus Matthies von der HWWI der «Berliner Zeitung».

Händler machten die erneut aufflammende Gewalt in Nigeria für die steigenden Ölpreise verantwortlich. Die Unruhen waren ausgebrochen, nachdem Friedensgespräche zwischen der Regierung und Rebellen gescheitert waren. Nigeria ist das größte afrikanische Ölförderland. Anschläge auf Öleinrichtungen und Instabilität haben zu einem Rückgang der Ölförderung um 20 Prozent seit 2006 geführt. Grund für den hohen Ölpreis war zudem der erwartete erneute Rückgang der Rohöllagerbestände in den USA.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat sich deutlich über der Marke von 90 US-Dollar eingependelt. Ein Barrel kostete am Freitag nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch 90,92 Dollar und damit 53 Cent mehr als am vergangenen Donnerstag. Die OPEC berechnet den sogenannten Korbpreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. Zuletzt hatte der Korbpreis Ende November über 90 Dollar notiert.