Abwracken Abwracken: Prämie fördert vor allem Importautos
FRANKFURT (MAIN)/DPA/MZ/PH. - Acht Monate nach Einführung der Prämie von2500 Euro pro verschrottetem Fahrzeug istder mit fünf Milliarden Euro gefüllte Fördertopffast leer. Knapp zwei Millionen Autokäufesind dann staatlich subventioniert worden.Am Montag waren nach Auskunft des Bundesamtesfür Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle noch 181036Prämien frei.
Zugleich werden auch die Nachteile des Konjunkturprogrammsfür die Autobranche sichtbar. Wie das StatistischeBundesamt meldete, sind die Umsätze der Autohändlerin den ersten fünf Monaten des Jahres zwarum 4,7 Prozent gestiegen. Profitiert habendavon aber vor allem ausländische Hersteller.Die deutschen hingegen mussten deutliche Absatzeinbrüchehinnehmen. Ihre Inlandsumsätze gingen um 20Prozent zurück, obwohl die Zahl der Neuzulassungennach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes bisEnde Mai um rund 23 Prozent gestiegen ist.
"Kleine, kostengünstigere Pkw bis zur Kompaktklassewurden häufiger verkauft", heißt es dazu beimStatistischen Bundesamt. "Alle profitieren,die Importeure aber mehr", sagte ein Sprecherdes Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeugherstellerder MZ. Der Verband vertritt ausländischeAutomobilhersteller wie Fiat, Toyota und Skoda.Letztere gehören mit Zuwachsraten beim Absatzvon 105 Prozent (Fiat) oder 63 Prozent (Skoda)zu den großen Gewinnern. Bei den deutschenHerstellern erreichte allein Opel ein Plusvon mehr als 30 Prozent.
Die Werkstätten haben unterdessen fast vierProzent ihres Geschäfts verloren. Zudem istlaut Branchendienst Eurotax-Schwacke der Gebrauchtwagen-Marktfast zum Erliegen gekommen.
Für die Zeit nach der Prämie erwarten Experteneinen deutlichen Absatzknick. Voraussichtlichwerden in diesem Jahr bundesweit 3,5 MillionenAutos und damit deutlich mehr als 2008 (3,09Millionen) verkauft. 2010 droht dann der Einbruch."Das Minus könnte bis zu eine Million Fahrzeugebetragen", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.
