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Abwanderung Abwanderung: Wohnungsabriss in Magdeburg Neu Olvenstedt begann

23.02.2005, 14:45
Leerstehende Wohnhäuser, die abgerissen werden sollen, stehen im Februar 2005 in Magdeburgs Plattenbausiedlung Neu-Olvenstedt (Archivfoto: dpa)
Leerstehende Wohnhäuser, die abgerissen werden sollen, stehen im Februar 2005 in Magdeburgs Plattenbausiedlung Neu-Olvenstedt (Archivfoto: dpa) dpa-Zentralbild

Magdeburg/dpa. - Wegen der dramatischen Abwanderung wird ein Fünftel der Magdeburger Plattenbausiedlung Neu Olvenstedt abgerissen.In diesem und im kommenden Jahr will die WohnungsbaugesellschaftMagdeburg mbH (Wobau) dort für rund fünf Millionen Euro fast 2300leer stehende Wohnungen abtragen. Am Mittwoch begannen die Arbeitenoffiziell. Durch den Abriss ganzer Quartiere erhalte Neu Olvenstedtein völlig neues Gesicht, erklärten Vertreter der Stadt und derWohnungsgesellschaft.

Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) erwartet, dass der Abriss leerstehender Wohnungen in ganz Sachsen-Anhalt in den nächsten Monaten anDynamik gewinnt. «Viele Kommunen sind inzwischen sehr engagiertdabei, die Lösung des Leerstandsproblems konzentriert anzupacken»,sagte er. Magdeburg-Neu Olvenstedt sei hierfür ein gutes Beispiel. InSachsen-Anhalt stehen derzeit rund 200 000 Wohnungen leer.

Für das Plattenbaugebiet Neu Olvenstedt war am 13. Februar 1981 imZuge des Wohnungsbauprogramms der SED der Grundstein gelegt worden.Vor rund 15 Jahren wurden die letzten Gebäude erbaut. Derzeit lebenin dem Stadtteil rund 16 000 Menschen, 1998 waren es noch etwa28 000. Laut Wobau sind viele leere Wohnungen selbst für null Euronicht mehr vermietbar und stellen deshalb ein großes wirtschaftlichesProblem dar.

Nach Angaben von Daehre wurden seit dem Start des Programms«Stadtumbau Ost» im Jahr 2002 landesweit gut 16 000 leere Wohnungenabgerissen. Für den Abriss weiterer 14 000 Wohnungen seien dieFördermittel bereits bewilligt.

2005 und 2006 stehen in Sachsen-Anhalt für das Programm 48Millionen Euro zur Verfügung, die Bund und Land zu gleichen Teilenbeisteuern. 2004 waren rund 44,4 Millionen Euro für den Abriss vonWohnungen und rund 3,5 Millionen Euro für die so genannte Aufwertungvon Stadtteilen bereitgestellt worden. Insgesamt sind für dasStadtumbau-Programm in Sachsen-Anhalt in der Zeit von 2002 bis 2009rund 356 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln eingeplant.