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Abfallbeseitigung Abfallbeseitigung: Erste Müllverbrennungsanlage im Land ging in Betrieb

16.02.2005, 13:19
Müllverbrennungsanlage (Foto: MZ-Archiv)
Müllverbrennungsanlage (Foto: MZ-Archiv) dp

Magdeburg/dpa. - Nach Angaben des Betreibers, der Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH, entstehen 300 direkte und indirekte Arbeitsplätze. Komplett wird das Müllheizkraftwerk, das zu den größten in Deutschland zählt, erst mit der Inbetriebnahme weiterer Kessel im Oktober 2006 sein. Dann liegt die Jahreskapazität bei 630 000 Tonnen und damit deutlich höher als ursprünglich geplant. Zum Vergleich: Das Hausmüllaufkommen in Sachsen-Anhalt liegt jährlich bei rund 600 000 Tonnen.

Im Land sollen in Kürze zwei weitere Müllverbrennungsanlagen inBetrieb gehen: Das Müllheizkraftwerk Zorbau bei Weißenfels kostet 120 Millionen Euro und kann bis zu 300 000 Tonnen Abfall im Jahr verwerten. Die Anlage in Leuna kostet laut Betreiber 90 bis 100 Millionen Euro und ist vorerst für 200 000 Tonnen Müll ausgelegt. Weitere Müllverbrennungsanlagen sind in Planung.

Die Umweltverbände NABU und BUND warnten, im Land gebe es bald zu viele Verbrennungskapazitäten. Wie bei den Kläranlagen seien auch überdimensionierte Müllverbrennungsanlagen nicht wirtschaftlich zu betreiben. Folge seien auch höhere Gebühren für die Bürger. Die Müllheizkraftwerke schädigten die Umwelt durch ihre Abgase und liefen den Bemühungen um Müllvermeidung zuwider. Auch der Mülltourismus nachSachsen-Anhalt sei ökologischer Quatsch. Die Betreiber verwiesendarauf, dass die Anlage höchsten Umweltstandards entspreche. DieseRegelungen seien in Deutschland weit schärfer als in andereneuropäischen Staaten.

Vom 1. Juni an darf Hausmüll - so genannter Siedlungsabfall -bundesweit nicht mehr unbehandelt auf Deponien geschafft werden.Alternativen sind die Verbrennung oder die so genannte mechanisch-biologische Abfallbehandlung, die zum Beispiel im Landkreis Stendalgeplant ist.