A380 A380: Risse kosten Airbus bis zu 100 Millionen Euro
Hamburg/dapd. - Nach Berechnungen vonBranchenkennern dürften die von der europäischenLuftsicherheitsbehörde EASA angeordneten Inspektionen demUnternehmen Zusatzkosten von bis zu 100 Millionen Euro bescheren,schreibt «Der Spiegel».
Allein für die 69 bereits ausgelieferten Flugzeuge soll sichdemnach der Aufwand auf rund 70 Millionen Euro summieren. Kontrollenund Reparaturarbeiten an den schadhaften Teilen die Bereitstellungvon Ersatzjets für betroffene Airlines schlügen mit mindestens einerMillion Euro pro Maschine zu Buche.
Hinzu kommen Ausgaben für mindestens ein Dutzend weitereMaschinen, die in den nächsten Monaten ausgeliefert werden. Siewerden noch nach derselben Methode produziert wie die bisherigenModelle. Teuer wird vermutlich auch die Modifizierung bereits im Baubefindlicher Tragflächen.
Für eine Stellungnahme war Airbus am Sonntagnachmittag nichterreichbar. Auch auf Anfrage des «Spiegel» wollte sich einAirbus-Sprecher zur Höhe der Zusatzkosten nicht äußern. Er kündigteaber eine «dauerhafte technische Lösung» des Problems bis zum Sommeran.
Die australische Fluggesellschaft Qantas hatte in der vergangenenWoche eine ihrer A380-Maschinen aus dem Verkehr gezogen, weilMechaniker Haarrisse in einer Tragfläche entdeckt hatten. Am Sonntaggaben die Australier bekannt, dass eine weitere A380-Maschine wegenProblemen an der Steuerung beim Starten zum AbflughafenLondon-Heathrow zurückkehren musste.
Die Kosten für den A380 schmälern die Sparerfolge, mit denen sichLouis Gallois als Chef des Airbus-Mutterkonzerns EADS verabschiedenwill. «Wir haben jetzt konzernweit die gleichen Abläufe beiPersonalverwaltung, Einkauf, IT oder Finanzen. Wir wollen damit biszum Jahresende weitere 350 Millionen Euro einsparen», sagte Galloisder «Wirtschaftswoche». Der Franzose kündigte an, dass dieEinsparungen «direkt in den Gewinn vor Steuern und Zinsen fließen».
Eine weitere deutliche Gewinnsteigerung erwartet Gallois, der imJuni sein Amt an den Deutschen Thomas Enders übergibt, vom neuenMittelstreckenjet A320neo, den Airbus ab 2015 ausliefern will. Vomersten Flugzeug an werde der A320neo Geld bringen, sagte Gallois.«Die Entwicklungskosten sind begrenzt, so dass wir sie bereits vorBeginn der Produktion abgeschrieben haben werden.» Für den A320neohat Airbus derzeit mehr als 1.300 feste Bestellungen vorliegen.