52 Kilometer 52 Kilometer: Kontrollen wegen Corona - Mega-Stau an polnischer Grenze

Görlitz/Pirna - Am Grenzübergang Ludwigsdorf bei Görlitz ist der Stau aufgrund der polnischen Grenzkontrollen in der Nacht zu Mittwoch weiter gewachsen. Lastwagen und Autos stauen sich auf der A4 inzwischen auf über 52 Kilometer bis kurz vor Bautzen, wie ein Sprecher der Polizei Görlitz am Mittwoch sagte. Am Dienstagabend war der Stau nach Polizeiangaben noch etwa 40 Kilometer lang. Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an Grenzübergängen zu Deutschland wieder Kontrollen eingeführt.
Seit Dienstagmittag ist auch das Technische Hilfswerk (THW) dort im Einsatz. Man habe Verkehrs- und Rettungswege frei gehalten sowie auf Anordnung der Polizei Autos aus dem Stau gezogen und an die Grenze begleitet, sagte ein Sprecher des THW am Mittwoch.
„In Absprache mit den polnischen Behörden haben wir PKW mit Kindern an die Grenze gebracht, damit diese bevorzugt behandelt werden“, sagte ein Sprecher der Polizei Görlitz. Anders als in Lastwagen gebe es in den Autos keine Schlafmöglichkeiten und oft keine Standheizung. Viele Autofahrer stünden schon seit zehn bis fünfzehn Stunden im Stau, einige schon seit 18 Stunden, schätzt die Polizei Görlitz.
Entspannter ist die Lage an der tschechisch-sächsischen Grenze: Es gebe wegen der tschechischen Grenzkontrollen Rückstau auf der A17 vor dem Grenzübergang Breitenau, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Pirna. Doch dieser sei nicht vergleichbar mit dem Stau an der polnischen Grenze bei Görlitz. Staus wegen tschechischer Grenzkontrollen auf den Bundesstraßen 95 und 174 gebe es laut Polizei Chemnitz gar nicht. Dies liege daran, dass die Grenzübergänge dort komplett geschlossen seien. (dpa)