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Aufrüstung für die Bundeswehr 3.500 Panzer für 25 Milliarden Euro

Nach einem Bericht plant Verteidigungsminister Boris Pistorius die Beschaffung von 1.000 Leopard 2 und 2.500 GTK Boxer für die Bundeswehr.

Von UWE KREISSIG 07.07.2025, 17:54
Verteidigungsminister Boris Pistorius steht bei einer Vorführung im Turm eines Bundeswehr-Panzers vom Typ Leopard 2.
Verteidigungsminister Boris Pistorius steht bei einer Vorführung im Turm eines Bundeswehr-Panzers vom Typ Leopard 2. picture alliance/dpa

BERLIN - Nach einem Bericht des US-Wirtschaftsportals Bloomberg plant Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Großbeschaffung konventioneller Rüstungsgüter. Dazu zählen bis 1.000 Kampfpanzer sowie bis zu 2.500 Schützenpanzer. Die massive Aufrüstung gehe auf einen Wunsch der Nato zurück. Konkret sollen bis zu 1.000 schwere Panzer vom Typ Leopard 2 und bis zu 2.500 Radschützenpanzer vom Typ GTK Boxer beschafft werden.

Rheinmetall profitiert

Hauptauftragnehmer für die Fertigung der Leopard-Panzer ist Rheinmetall und für den Boxer ARTEC. An dem Gemeinschaftsunternehmen ist neben KDNS auch der deutsche Rüstungsmulti Rheinmetall beteiligt.

Die Nato habe Deutschland gebeten, innerhalb der nächsten zehn Jahre bis zu sieben zusätzliche Kampfbrigaden für das Bündnis bereitzustellen, berichtete die „Welt“. Die Kampffahrzeuge und Panzer würden unter der Voraussetzung der Bewilligung zur Ausrüstung dieser Streitkräfte dienen, so die Finanznachrichtenagentur weiter.

Großorder bei Airbus

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums wollte sich zu einer möglichen Aufstockung der Zahl der Kampffahrzeuge nicht äußern, so die „Welt“ weiter. Das kumulierte Auftragsvolumen könnte sich auf bis zu 25 Milliarden Euro belaufen. Zur Finanzierung sollen Mittel aus dem Sondervermögen für Verteidigung herangezogen werden.

„Kein Goldstandard mehr“

Mit einer Entscheidung werde in den kommenden Monaten gerechnet. Der Bundestag müsste dem Vorhaben noch zustimmen.

Der Auftrag reiht sich ein in neue Großbestellungen der Bundeswehr in der Folge des Ukraine-Kriegs. So hatte Pistorius im Dezember 2023 bis 82 leichte Kampfhubschrauber H145 M bei Airbus Helicopters bestellt, der die Abwandlung eines zivilen Musters ist. Perspektivisch könnte das Heer damit auch den Kampfhubschrauber Tiger ablösen, der im Betrieb mit massiven technischen Problemen auffällt.

Pistorius sagte dazu, es dürfe keine „Goldstandards“ mehr geben. Wichtiger seien Marktverfügbarkeit und Verlässlichkeit bei der Produktion. Der Auftrag für Airbus habe einen Umfang von rund 2,6 Milliarden Euro, so der Bayerische Rundfunk.

1.000 Patria aus Finnland

Zuvor hatte die Bundesregierung Anfang des Jahres bereits die erste Genehmigung zum Kauf der ersten Tranche von rund 1.000 gepanzerten Fahrzeugen des finnischen Rüstungsunternehmens Patria erhalten. Damit sollen die Fuchs-Schützenpanzer der Bundeswehr ersetzen, so das „Handelsblatt“. Um die gesamte Fuchs-1-Flotte zu ersetzen, müsste die Bundesregierung insgesamt rund 1.000 Patria 6×6 bestellen. Das Patria-Modell ist wie der GTK Boxer ein dreiachsiger Schützen- und Transportpanzer.