18. September: Sexualstraftäter in Insel 18. September: Sexualstraftäter in Insel: Schwierige Suche nach neuer Bleibe

Insel/Magdeburg/dpa. - Die Suche nach einer neuen Bleibe fürzwei entlassene Sexualstraftäter in Insel gestaltet sich schwierig.«Wir sind intensiv am Ball, eine Wohnung für die beiden inSachsen-Anhalt oder in einem anderen Bundesland zu finden, hattenbislang aber keinen Erfolg», sagte der Staatssekretär imJustizministerium Sachsen-Anhalts, Eberhard Schmidt-Elsaeßer (SPD),am Donnerstag in Magdeburg. Die beiden hatten sich nach wochenlangenProtesten Anfang Oktober bereiterklärt, den kleinen Ort in derAltmark zu verlassen.
Der Staatssekretär wollte am Abend an einer von BürgermeisterAlexander von Bismarck (CDU) geleiteten Sitzung des Ortschaftsratesteilnehmen, um die Lage zu erörtern. Dieser hatte Demonstrationen vordem Wohnhaus der Ex-Häftlinge organisiert, an denen zuletzt auchRechtsextremisten teilgenommen hatten. Derzeit sind die Demosausgesetzt.
Vor allem wegen der Demonstrationen hatten sich die beiden wegenVergewaltigung von mehreren Frauen verurteilten Männer im Alter von54 und 64 Jahren bereiterklärt, den 400-Seelen-Ort zu verlassen. Diefrüheren Sicherungsverwahrten waren vor rund einem Jahr inBaden-Württemberg auf freien Fuß gesetzt worden. In Insel fanden sievor einigen Monaten durch einen Freund eine neue Unterkunft. «Siehaben dort alle Auflagen des Gerichts strikt eingehalten», betonteder Staatssekretär.
«Wir können die beiden auf keinen Fall anonym woandersunterbringen. Das Einverständnis des Umfeldes ist deshalb besonderswichtig», betonte Schmidt-Elsaeßer. Wichtig sei auch, dass es ruhigin Insel bleibe, damit die Emotionen nicht wieder hochkochen. DieEx-Häftlinge hätten in dem Dorf auch Unterstützer gefunden, die sichjedoch angesichts der Demos nicht mehr getraut hätten, sich zu Wortzu melden.