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16.000 Kläger: Musterprozess um Telekom-Börsengang

07.04.2008, 06:41

Frankfurt/Main/dpa. - Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt beginnt am Montag der mit Spannung erwartete Musterprozess um den Börsengang der Deutschen Telekom. Rund 16 000 Anleger verlangen von dem früheren Staatskonzern Schadenersatz in Höhe von 80 Millionen Euro.

In dem Verfahren will das Gericht zunächst grundsätzlich klären, ob der Prospekt für die dritte Aktienplatzierung im Jahr 2000 korrekt war. Bis zur endgültigen Klärung der Ansprüche dürften noch Jahre vergehen.

Die Telekom plant in dem Prozess angeblich eine neue Verteidigungsstrategie. Bisher wollte sie nachweisen, dass der Verkaufsprospekt bei der dritten Aktienplatzierung im Jahr 2000 korrekt gewesen sei. Nun würden die Telekom-Juristen argumentieren, die Anleger hätten damals «in einem von der New Economy geprägten Umfeld gehandelt». Die umstrittenen Buchwerte von Immobilien hätten daher überhaupt keine Rolle gespielt. Klägeranwälte kritisierten, die Anleger würden dadurch quasi als Spekulanten gebrandmarkt.