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Terrorhelfer zu acht Jahren Haft verurteilt

13.07.2009, 12:19

Koblenz/dpa. - Ein deutscher Terrorhelfer der islamistischen El Kaida ist am Montag vom Koblenzer Oberlandesgericht zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der Edelsteinhändler stand seit Dezember 2008 vor Gericht.

Der 47-jährige Deutsche pakistanischer Herkunft hatte nach Überzeugung des Gerichts Geld und Material für das von Osama bin Laden gegründete weltweite Terrornetzwerk El Kaida beschafft sowie potenzielle Kämpfer angeworben.

Die Richter verhängten die Gefängnisstrafe gegen den Edelsteinhändler aus dem pfälzischen Germersheim wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie acht vorsätzlicher Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz und ein EU-Embargo. Auch die Bundesanwaltschaft hatte acht Jahre Haft gefordert, die Verteidigung dagegen auf Freispruch plädiert.

Der Verurteilte hatte nach Überzeugung des Gerichts Kontakt zu hochrangigen El Kaida-Mitgliedern und brachte von 2004 bis 2007 mindestens 80 000 Euro für die Terrororganisation nach Pakistan. Bei mindestens sieben Reisen soll er unter anderem Zielfernrohre, Nachtsichtgeräte, Wanzendetektoren und Funkgeräte in seine ehemalige Heimat transportiert haben.

Bereits 1991 sei er in einem Terrorcamp der Mudschaheddin ausgebildet worden und habe kurz darauf im Bosnien-Krieg gekämpft, sagte die Richterin. In den Folgejahren habe er zunächst eine El Kaida-nahe islamistische Organisation unterstützt, bevor er 2003 Kontakt zum Terrornetzwerk von Osama bin Laden aufgenommen habe. Der Mann sei auch als Mudschaheddin im Afghanistankrieg und an Angriffen auf US-Truppen beteiligt gewesen.

Für die Ermittlungen waren unter anderem Zeugenaussagen eines Stiefsohns des 47-Jährigen von großer Bedeutung. Der Bundeswehrsoldat ist inzwischen in einem Zeugenschutzprogramm.