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MZ-Podcast „Hinter den Headlines“ Warum Haustierboom und Tierleid in Sachsen-Anhalt nah beieinander liegen

Vielen Menschen in Sachsen-Anhalt haben Haustiere geholfen, schwere Zeiten zu überstehen - zum Beispiel die Isolation während der Corona-Pandemie. Doch nicht immer beruht dies auf Gegenseitigkeit. Im Zuge des Haustierbooms der letzten Jahre sind viele Tiere auch großem Leid ausgesetzt. Was dahinter steckt - und was man dagegen tun kann, darüber sprechen Max Hunger und Julius Lukas im neuen MZ-Podcast „Hinter den Headlines“.

Von Frank Krause 06.05.2024, 17:08
Tierschützer retten einen Beagle Hund aus einer Zuchtanstalt. (Symbolbild)
Tierschützer retten einen Beagle Hund aus einer Zuchtanstalt. (Symbolbild) (Foto: imago images/Milestone Media)

Halle (Saale)/MZ - Seit der Corona-Pandemie ist der Trend eindeutig steigend: Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt legen sich ein Haustier zu - nicht immer mit positiven Folgen für das Tierwohl. „Viele Menschen saßen im Lockdown zu Hause und haben sich Gesellschaft gewünscht“, beschreibt Max Hunger, Reporter der Mitteldeutschen Zeitung, die Ausgangssituation. Was nach einer netten Idee klingt, brachte aber auch allerhand Probleme und Tierleid mit sich.

Neuer Podcast „Hinter den Schlagzeilen“ beleuchtet die Hintergründe

Im neuen MZ-Podcast „Hinter den Headlines“ sprechen die MZ-Redakteure Max Hunger und Julius Lukas über die Hintergründe, eigene Recherchen und warum Sachsen-Anhalt ein Problem mit dem Haustierboom hat.

Hundefarmen in Rumänien sorgen für noch mehr Tierleid

Die Tierheime im Land haben es besonders zu spüren bekommen. Während der Corona-Pandemie seien diese „massiv an die Kapazitätsgrenzen geraten“, weiß Hunger. Mancherorts habe es Aufnahmestopps gegeben, weil so viele Hunde und Katzen nach kurzer Zeit wieder abgegeben wurden.

Die gestiegene Nachfrage hat zudem viele schwarze Schafe auf den Plan gerufen: „Das lockt auch einen gewissen Schwarzmarkt ... kriminelle Strukturen an“, erklärt der MZ-Reporter. „In Rumänien weiß man, dass es richtige Hundefarmen gibt, die dann die Welpen nach Europa exportieren“ und das zu Preisen von bis zu 2.000 bis 3.000 Euro pro Welpe. Oft seien diese dann nicht geimpft, hätten Läuse oder chronische Krankheiten. „Es ist so, dass die Hunde oft in einem miserablen Zustand sind und miserabel gehalten werden“, fasst Hunger die dramatische Situation zusammen.

Tierärzte schlagen Alarm

Das wiederum führe oft zum nächsten Problem: „Viele Menschen haben nicht so viel Geld“, gleichzeitig seien aber die „Tierarztkosten massiv gestiegen“. Eine schwierige Situation für viele Tierärzte: „Das alles sorgt dafür, dass Tierärzte viele Tiere gar nicht so behandeln können, wie sie wollen oder wie es medizinisch sinnvoll wäre, weil die Leute einfach sagen: Ich kann das nicht bezahlen oder ich will das nicht bezahlen“, ärgert sich Hunger. Und fordert im Podcast auch die Besitzer auf, mehr Verantwortung zu übernehmen. „Wenn man sich das nicht leisten kann, kann man kein Haustier haben. Weil im Zweifelsfall das Tier darunter leidet.“

Weitere Hintergründe zum Tierleid in Sachsen-Anhalt - und warum viele Veterinärämter mit der Kontrolle des Tierschutzes überlastet sind. Das alles und noch viel mehr gibt es in der aktuellen Folge von „Hinter den Headlines“.

Weitere Folgen des Podcasts:

Jugendkriminalität in Halle: Wie konnte es so weit kommen?

Long Covid und Fatigue Syndrom: Was sagen Betroffene?

Wie AfD-Politiker Björn Höcke auch in Sachsen-Anhalt die Politik beeinflusst

Was würde ein Abstieg in die Regionalliga für den HFC bedeuten?

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