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Aktien Aktien: Kleine Werte versprechen die größten Steigerungen

Von STEFFEN HÖHNE 09.01.2009, 21:49

HALLE/MZ. - Nach Ansicht des Professors für Finanzierung und Banken an der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg führt die derzeitige Unsicherheit zu großen Kursschwankungen, die das Börsenspiel jedoch interessant machen.

Bei einem Börsenspiel kommt es laut Laitenberger - anders als im wahren Leben - darauf an, vor allem kurzfristig hohe Gewinne zu erzielen. "Wer in den zehn Wochen des Spiels erfolgreich sein will, muss die Volatilität der Kurse ausnutzen." Stark schwankende Werte seien im Tec-Dax, im S-Dax, aber auch im Mitteldeutschen Aktienindex MitMax zu finden. Allerdings sind einige Aktien insolventer Unternehmen ausgenommen, wenn deren Kurs bei Spielbeginn unter einem Euro liegt. "Weil diese Aktien kaum noch gehandelt werden, würden sie die Spielergebnisse unrealistisch verzerren", sagt Klaus Renger, Mitarbeiter am Institut für Unternehmensforschung und Unternehmensführung an der Uni Halle und Leiter des Börsenspiels.

Doch auch bei großen Werten wie im deutschen Leitindex Dax sieht Laitenberger durchaus Potenzial. "Durch die Finanzkrise sind etwa die Kurse von Bankaktien stark gefallen. Von einer Markterholung würden diese wohl besonders profitieren", so der Finanzprofessor. Allerdings erwartet er für die nächste Zeit bei den Banken auch noch einige unangenehme Nachrichten. Auch die Automobilwerte, die in den letzten Wochen arg gebeutelt waren, seien kurzfristig für positive Überraschungen gut.

Um den richtigen Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf zu finden, lohnt laut Laitenberger ein Blick in den "Finanzkalender" der Unternehmen. Bei anstehenden Berichtsterminen kommt es häufig zu größeren Kursschwankungen. Wie im richtigen Leben empfiehlt er, die Einsätze zu streuen - auf verschiedene Werte zu setzen. "Aus demselben Grund sollte man sein gesamtes Vermögen nicht auf einen Schlag einsetzen, ohne den Trend der Kursentwicklungen zu beobachten, sondern zeitlich gestaffelt", ergänzt Renger.

Die technische Betreuung des Spiels obliegt den Wirtschaftsinformatikern Kai Zürnstein und Stefan Jäckel. Sie haben laut Renger bereits wieder tausende E-Mails an Teilnehmer früherer Spiele verschickt, um sie für die neue Runde zu begeistern. Mehr als 2 200 Spieler haben sich bereits angemeldet. Im vergangenen Jahr haben rund 6 400 Mitspieler teilgenommen. Die damalige Siegerin Melanie Thüring aus Wittenberg konnte den Wert ihres Depots auf 133 380 Euro steigern.