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Zum großen Salon gemausert

Von ROLAND LÜDERS 30.07.2010, 15:38

NAUMBURG. - Berrits Frisierstübchen: Der Name in der Glastür stapelt mehr als tief. Bietet doch der Salon, der nun schon 20 Jahr besteht, nicht nur einen Service rund um den Kopfschmuck an. "Der Name stammt noch aus der Gründungszeit im Sommer 1990", klärt Inhaberin Berrit Griepentrog auf.

Begonnen hatte die Friseurmeisterin nämlich tatsächlich mit einem Stübchen. War doch der Raum in der Windmühlenstraße nur bescheidene zwölf Quadratmeter groß. Und zur Beengtheit kamen noch technische Schwierigkeiten. Ist doch ständig verfügbares warmes Wasser das A und O in einem Friseurladen "Die maroden elektrischen Leitungen ließen aber den Einbau eines Durchlauferhitzers nicht zu", erinnert sich die Chefin. Auf Gas konnte man mangels eines ordentlichen Anschlusses ebenfalls nicht ausweichen.

Doch Not macht bekanntlich erfinderisch. Mitarbeiter des Service-Dienstes des damaligen Haushaltsgeräte-Kombinats Foron bauten in einen 80-Liter-Boiler eine zweite Heizspirale ein, eine Zusatzbelastung, die das alte Hausnetz gerade noch verkraftete. Damit konnte der Vorrat des Warmwasserspeichers schnell genug nachgeheizt werden. Das alte Hausnetz gibt es nicht mehr, und von Beengtheit kann gleichfalls keine Rede mehr sein. Mietete doch die Friseurmeisterin schon 1992 weitere Räume an, so dass die Gesamtfläche des Salons auf rund 90 Quadratmeter anwuchs. Wenig später kauften Berrit Griepentrog und ihr Mann das Gebäude und sanierten es von Grund auf. Heute wohnen sie selbst darin.

Außerdem gibt es im oberen Bereich noch zwei vermietete Wohnungen und zwei Büros. Mit der Fläche wuchs auch das Angebot der Firma. Zum Service, so kann man im schön mit Zwergpalmen und Orchideen dekorierten Schaufenster nachlesen, gehören auch Kosmetik und Fußpflege. Letzteres erledigt Mutter Ingrid Rauchbach, die ausgebildete Spezialistin auf diesem Gebiet ist. Ebenso kann man im Frisierstübchen mittels Nagelmodelage seine Finger zu einem Blickfang machen lassen.

Über mangelnde Nachfrage können sich die Chefin und ihre Mitarbeiterin Beatrice Zipfel-Petzke mit Blick auf eine treue Kundschaft in der Regel nicht beklagen. Wobei Berrits Frisierstübchen beileibe nicht ihr einziger Arbeitsort ist. Ebenso findet man sie auch in Seniorenheimen wie dem am Rosengarten oder dem Luisenhaus. Daneben sind bei Stammkunden auch Hausbesuche angesagt.