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Denkmäler Mühlentag: Fortschritte beim Wiederaufbau sichtbar

Traditionell öffnen am Pfingstmontag historische Mühlen ihre Türen. Zum Mühlentag sollte auch die zerstörte Klettbacher Bockwindmühle nach ihrem Wiederaufbau präsentiert werden. Doch es gab Probleme.

Von dpa 20.05.2024, 08:46
Ein neuer Mühlenbock für die 2022 vom Sturm zerstörte historische Bockwindmühle steht oberhalb des Dorfes Klettbach.
Ein neuer Mühlenbock für die 2022 vom Sturm zerstörte historische Bockwindmühle steht oberhalb des Dorfes Klettbach. Martin Schutt/dpa

Erfurt/Klettbach - Zum Deutschen Mühlentag öffnen in Thüringen in diesem Jahr 54 historische Wind- und Wassermühlen für Besucher. Sie gewähren am Pfingstmontag Einblicke in Technik und Geschichte. Neben Führungen werden auch kleine Feste geboten, wie der Thüringer Landesverein für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde mitteilte. Viele der heutigen Denkmäler werden von ihren Besitzern in mühsamer Arbeit restauriert und erhalten; nur noch wenige - wie die Getreidemühle in Ingersleben (Kreis Gotha) - produzieren tatsächlich noch.

Erstmals steht zum Mühlentag nach Vereinsangaben in diesem Jahr die Wassermühle in Böhlen (Ilm-Kreis) für Besucher offen. Zu besichtigen sind beispielsweise auch die Waidmühle in Rohrborn (Kreis Sömmerda) und die Bockwindmühle in Krippendorf bei Jena. In Klettbach im Weimarer Land sind die Fortschritte beim Wiederaufbau der dortigen, 2022 vom Sturm „Zeynep“ zerstörten historischen Bockwindmühle in Augenschein zu nehmen. Anfang Mai wurde der Mühlenbock, also die Unterkonstruktion des Bauwerkes gestellt. Das gesamte Mühlenhaus steht auf einem einzigen mittigen Pfahl, auf dem die Mühle in den Wind gedreht werden kann. Dieser Balken brach in Klettbach.

Eigentlich sollte die komplette, im Jahr 1743 erbaute Mühle bereits zum diesjährigen Mühlentag wieder aufgebaut sein. Doch Probleme bei der Materialbeschaffung führten zu Verzögerungen, wie der Vorsitzende des Mühlenvereins Klettbach, Herbert Aust sagte. „Das Altholz aus Eiche dafür muss mindestens fünf bis sieben Jahre trocken abgelagert sein.“ Von den Originalteilen hätten 30 Prozent zum Wiederaufbau verwendet werden können. Daher bleibe auch der Denkmalstatus erhalten.

Nun soll voraussichtlich bis zum Denkmaltag im September der Mühlenkörper stehen, der von einem Mühlenbauer aus Sachsen vorgefertigt werde. Später folgten noch die Flügel und die alte Technik, die nach Schäden ebenfalls teilweise erneuert werden müsse. Die Kosten für den gesamten Wiederaufbau schätzte Aust auf 600.000 bis 800.000 Euro, die von der Versicherung gedeckt würden. Aber auch rund 23.000 Euro an Spenden seien eingegangen.

Nach Angaben des Landesvereins gibt es in ganz Thüringen knapp 360 historische Mühlen.