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Naturschauspiel im Landkreis Wittenberg Anrufe bei der Polizei - Gewaltige Schleier sorgen für Aufregung in Gräfenhainichen

In Gräfenhainichen lassen sich derzeit ominöse Schleier finden. Einige Bürger waren besorgt und haben sogar die Polizei angerufen. Doch was steckt hinter den verhüllten Pflanzrabatten?

Von Andreas Hübner Aktualisiert: 08.05.2024, 16:58
Die Pflanzrabatten im Gewerbegebiet sind komplett verhüllt.
Die Pflanzrabatten im Gewerbegebiet sind komplett verhüllt. (Foto: Thomas Klitzsch)

Gräfenhainichen/MZ. - Die Aufregung und Nervosität unter den Anwohnern Gräfenhainichens steigerte sich immer mehr. „Es gab am Wochenende sogar Anrufe bei der Polizei“, berichtet Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (CDU). Der Grund der vielen Meldungen ist ein außergewöhnliches Naturschauspiel, das derzeit in den Pflanzrabatten des Gewerbegebietes an der Rosa-Luxemburg-Straße zu beobachten ist.

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Schleier sorgen für Aufregung in Gräfenhainichen - Entwarnung vom Bürgermeister

Dort sind gewaltig große Flächen komplett eingesponnen. Die meisten Anrufer fürchten, dass unter Umständen der Eichenprozessionsspinner oder ein anderes Insekt, das dem Menschen schaden könne, dafür verantwortlich ist. Schilling kann entwarnen: „Das sieht zwar ziemlich eklig und gespenstisch aus, ist aber harmlos.“ Eine Gefahr für Mensch und Tier bestehe nicht.

Verantwortlich für den gewaltigen Schleier sei die Gespinstmotte, wie die Stadt seit Montag auch auf ihrer Webseite informiert. Bei Gespinstmotten handle es sich um Schmetterlinge, von denen es viele verschiedene Arten gebe. Allein in Mitteleuropa seien es mehr als 70 unterschiedliche Schmetterlinge. Bei einem bereits ausgebildeten Gespinst, wie im Gewerbegebiet, seien die haarlosen Raupen kaum noch zu bekämpfen.

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Gespinst verschwindet wieder von selbst

„Wenn die Raupen sich verpuppen, verschwindet das Gespinst allerdings wieder ganz von selbst“, informiert Schilling, „und dann könnte es vielleicht ein schmetterlingsreiches Jahr für uns in Gräfenhainichen werden.“ Außer bei einzelnen Bäumen, die jedes Jahr punktuell behandelt würden, sei man in Gräfenhainichen vom Eichenprozessionsspinner bis jetzt verschont geblieben. „Glücklicherweise hatten wir bisher noch keinen großflächigen Befall“, sagt Schilling.